Natürlich kommt da keine helle Freude auf, wenn der Rat der Stadt durch die Landesregierung gezwungen wird, die Grundsteuer B zu erhöhen. Bei niemandem. Wer will schon ständig und immer mehr aus seinem Portemonnaie zücken müssen, ohne dass sein eigenes Gehalt auch nur ansatzweise im gleichen Rahmen steigt? Ob Grundbesitzabgaben oder Miete, ob Strom oder Gas – jede Position für sich genommen mag nicht die große Belastung sein. Alle zusammengerechnet aber werden genau dazu.

Insofern ist Empörung durchaus angebracht an dieser Stelle – auch von der lokalen Politik. Aber sie müsste im Ergebnis schon etwas differenzierter ausfallen. Denn erstens hatte der Rat ohnehin vereinbart, die Grundsteuer B ab dem Jahr 2017 um 100 Prozentpunkte anzuheben, wenn das Geld aus der Eingliederungshilfe nicht rechtzeitig fließen sollte. Und zweitens fehlen Vorschläge, wie man es denn hätte anders machen können, wenn man dem Vorschlag der Verwaltung nicht zustimmt.

Um das noch einmal klar herauszuarbeiten: Düsseldorf hält hier nicht den Schwarzen Peter in Händen, sondern die Große Koalition in Berlin. Die kommt ihrem Wahlversprechen nicht nach. Und das ist die Enttäuschung.