Pinselstrich für Pinselstrich wächst in der städtischen Jugendeinrichtung „Villa“ an der Kanzlerstraße der Kontinent Asien heran: China, Russland, Mongolei, Indonesien, Indien, nur Sri Lanka ist irgendwie „durch den Rost gefallen“, findet aber doch noch seinen Platz durch den i-Punkt auf Asien.

30 Kinder vorwiegend aus den Stadtteilen Feldmark und Heßler besuchen den Workshop „Hinaus in die Welt – in Gelsenkirchen zuhause“. Sie beschäftigen sich mit dem Kontinent Asien, lernen Sitten, Traditionen, Gebräuche und Esskultur der verschiedenen asiatischen Länder kennen. Auf der Landkarte sind vom jeweiligen Land Einwohnerzahl, Landeshauptstadt, Klimadaten eingetragen. In der „Villa“ findet sozusagen gelebte Landeskunde statt.

Kalligraphie und Fu Talismane

Am Donnerstag steht Japan auf dem Programm. Die Kinder erlernen asiatische Kalligraphie und schreiben Fu Talismane, auf denen Wünsche und Bitten verewigt werden. In den folgenden Tagen geht es um die Kunst des Origami-Faltens und die Zubereitung von Sushi. „Ein echtes Experiment, denn die Kinder haben noch nie Sushi probiert“, sagt Jens Stäbel, Leiter der Jugendeinrichtung lachend.

Die andere „Meute“ stellt am Fußballkicker das WM-Finale nach, im Raum nebenan sind ein Queue und viele Kugeln im Einsatz. Betreut werden die Kids von Jugendlichen, die selbst früher „Villa“-Kinder waren. Nico Jablinski (17) zum Beispiel. Er kennt die Einrichtung, die wegen ihrer vielen Räumlichkeiten optimal als Jugendzentrum ist. Zur Asien-Tour gehört auch ein Ausflug zu den 150 Repliken der Terrakotta-Armee, die in Bochum ausgestellt sind.

Bereits seit März liefen die Anmeldungen für das dreiwöchige Feriencamp. Das Entgelt ist gestaffelt und orientiert sich am Einkommen der Eltern. Der Tag beginnt jeweils mit einem gemeinsamen Frühstück, mittags liefert ein Catering-Service Essen für alle. Insgesamt nehmen 250 Kinder in den acht über das Stadtgebiet verteilten städtischen Jugendzentren und städtischen Bau- und Abenteuerspielplätzen teil.

Nicht nur in der „Villa“, auch in den anderen Jugendeinrichtungen finden Aktionen zu den Kontinenten statt: Afrika, Europa, Australien und Amerika. „Während des zweiwöchigen Programms können die Kinder auch in eine der anderen Einrichtung wechseln, wenn sie ein Angebot dort spannender finden“, so Stäbel.

Weltkarte wird zusammen gesetzt

In der dritten Ferienwoche treffen sich die 250 Kinder auf dem Consol-Gelände. Dort werden die einzelnen Bilder der Kontinente dann zu einer Weltkarte zusammengesetzt. Die „Villa“-Kinder werden dann auch die Erfahrungen aus der Sushi-Küche servieren!