Gelsenkirchen/Moers. Wirbel um mögliche neue Niederlassungen des Motorrad-Clubs Satudarah: Die niederländischen Rocker haben ihre Chapter-Liste um Standorte in Gelsenkirchen und Moers erweitert. Bei der Polizei in beiden Städten winkt man ab - man habe die Lage im Blick. Die Behörden vermuten eine Kampagne.
Zuletzt ist es still geworden um die Rocker des niederländischen Motorradclubs Satudarah. Der ehemalige National und Chef des Duisburger Charters, Yildiray K. alias Ali Osman, brach Ende Januar den Ehrenkodex und packte vor Gericht über Waffen- und Drogengeschäfte seines Clubs aus. Drei Monate später ging die Polizei in Recklinghausen massiv gegen die Mitglieder des dortigen Clubs vor. Das Recklinghauser Chapter machte dicht.
Jetzt sorgt die vermeintliche Eröffnung gleich zweier neuer Gruppen für Wirbel. Auf ihrer Homepage gibt Satudarah an, außer in Aachen und Duisburg auch Dependancen in Gelsenkirchen und Moers zu unterhalten. Unter den Namen „Dark Company“ (Gelsenkirchen) und „Yeniceri“ (Moers) sollen die Rocker dort aktiv sein.
Keine Hinweise auf neue Satudarah-Niederlassungen
Laut Polizei handelt sich in beiden Städten um eine Finte. „Wir haben absolut keine Erkenntnisse, dass der Satudarah MC sich in der Stadt fest niedergelassen hat“, sagt Stefanie Dahremöller von der Polizei Gelsenkirchen. Man habe die Szene im Blick und erkenne daher früh, ob sich etwas anbahnt. Die Eröffnung eines Satudarah-Chapters in der Ruhrgebietsstadt tue dies derzeit nicht.
Auch die für Moers zuständige Polizei im Kreis Wesel wittert in der Moerser Satudarah-Vertretung vor allem Eigen-PR. „Uns liegt überhaupt kein Hinweis über die Eröffnung eines Satudarah-Chapters in Moers vor“, sagt Ralf Awater, Sprecher der Kreispolizei Wesel.
Zwar habe die Rocker-Gruppe vor rund einem halben Jahr „versucht ein Gebäude in der Stadt anzumieten“, dies sei ihr aber nicht gelungen. „Wir beobachten die Rocker-Szene, haben sie hier im Griff“, betont Awater sicher. Er vermutet, dass sich der Satudarah MC „hervortun möchte, um wieder auf sich aufmerksam zu machen“.