Gelsenkirchen. Adel verpflichtet – in diesem Sinne will Gelsenkirchen als ausgezeichnete Stadt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) auch am Ball bleiben. Jüngstes „Kind“ im Boot der wachsenden Nachhaltigkeitsflotte: das Kolleg 21, angedockt ans Kompetenzzentrum aGEnda 21.

Adel verpflichtet – in diesem Sinne will Gelsenkirchen als ausgezeichnete Stadt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) auch am Ball bleiben. Jüngstes „Kind“ im Boot der wachsenden Nachhaltigkeitsflotte: das Kolleg 21, angedockt ans Kompetenzzentrum aGEnda 21.

„Warum macht man so etwas Verrücktes?“ Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck beantwortete seine scherzhaft in den Raum geworfene Frage bei der Vorstellung des neuen Projekts am vergangenen Freitag gleich selber: „Weil wir in Gelsenkirchen erstens junge und gut ausgebildete Menschen haben und zweitens das Kolleg 21 zu unserem Markenzeichen ,Bildung für nachhaltige Entwicklung’ passt.“ Neben den bereits vorhandenen Bausteinen solle mit dem Kolleg 21 ein weiterer gesetzt und für junge Leute Wege gefunden werden, sich für nachhaltige Entwicklung zu qualifizieren.

Ein dauerhafter Prozess

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Qualifiziert sind die sieben Kolleg-Teilnehmerinnen – sechs Frauen und ein Mann – längst. Etwa Sarah Kühnert und Linn Christin Spießbach, beide Kulturpädagoginnen (Bachelor of Social Work), oder Didem Kilic, die Erziehungswissenschaften studiert und bereits das Staatsexamen fürs Grundschullehramt besitzt. Oder Kira Fink, die den Magister für praktische Sozialwissenschaften und Neuere Geschichte längst in der Tasche hat, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

„Wenn wir hier weiter leben wollen, müssen wir es nachhaltig machen“, da sind sich die Protagonisten – dazu gehören neben Beck aGEnda-Beauftragter Werner Rybarski, Michael Salisch als Referatsleiter Außerschulische Bildung und Sigrun Krümmel in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des aGEnda 21-Fördervereins – einig. Gemeinsam mit den Teilnehmern des Kollegs wollen sie „kein Feuerchen zünden“, sondern einen dauerhaften Prozess in Gang setzen.

Kolleg-Konzept basiert auf vier Bausteinen

Werner Rybarski: „In unserer komplexen Welt müssen junge Menschen lernen, das eigene Leben zu gestalten und dabei auch Verantwortung für eine sozial gerechte Welt zu übernehmen.“ Denn lokales Handeln habe globale Konsequenzen. Was man übrigens an so einem Gelsenkirchener Projekt wie „Gut Gemischt Mobil“ festmachen kann, bei dem Teilnehmer den intelligenten Fortbewegungsmix testen, der unter dem Strich zum Ziel hat: mehr Lebensqualität, weniger CO2.

Das Konzept des Kollegs 21, auf zwei Jahre angelegt, hat vier Bausteine: Qualifizierung, Mentoring, praktische Bildungsarbeit und Transfer auf einen eigenen Arbeitsplatz. Natürlich, so Rybarski, sollen die Teilnehmer auch Geld verdienen. „Also schauen wir, ob wir sie nicht an andere Träger vermitteln, die qualifizierte, hoch motivierte junge Leute suchen.“

Was auch hilft, nachhaltige Bildung noch breiter aufzustellen.