2008 ist das Buch erschienen, in sechs Kapiteln und auf 606 gewichtigen Seiten widmen sich die Autoren dem Themenkomplex „Hakenkreuz und rundes Leder. Fußball im Nationalsozialismus”. Autor und Mit-Herausgeber Dieter Schulze-Marmeling wird am heutigen Dienstag, 17. Juni, um 19 Uhr im Kurt-Neuwald-Saal der Neuen Synagoge Gelsenkirchen an der Georgstraße 2 aus dem Buch lesen, das mittlerweile so etwas wie ein Standardwerk zum Fußball in der NS-Zeit ist.
Auch der deutsche Fußball ließ sich vom nationalsozialistischen System mehr oder weniger reibungslos gleichschalten. Wie aber funktionierte diese beschämende Anpassung? Wie verhielt sich der DFB, wie die großen Vereine konkret? Welchen Verfolgungen waren jüdische und linke Fußballer ausgesetzt? Gab es Handlungsspielräume, die nicht genutzt wurden? Gab es andererseits heimliche Obstruktion gegen die allgegenwärtige Diktatur? Und wie hat der DFB nach 1945 seine eigene Vergangenheit aufgearbeitet? Lauter Fragen, auf die Schulze-Marmeling Antworten geben wird.
Natürlich wird auch Schalke 04 eine Steilvorlage für den Abend liefern. Stefan Goch, mittlerweile Gelsenkirchener Leiter des Instituts für Stadtgeschichte, steuerte das Kapitel über die „Vorzeigefußballer im Mainstream“ bei. Klar ists: Es hat sie zahlreich gegeben, die Profiteure des diktatorischen NS-Systems – wie auch die vielen Opfer, aber auch Widerstand in Reihen der Sportler und Vereine.
Sporthistoriker und Journalisten unterschiedlicher politischer Couleur haben die Geschichte(n) aufgearbeitet. Dabei entstand eine umfassende Darstellung, die über jene Studie hinausgeht, die der DFB selbst vor einigen Jahren publizierte.