Ist es noch zeitgemäß, Schalker Profi-Fußballer unter Tage in einem Bergwerk für eine Kampagne zu fotografieren?

Ich persönlich habe mit der Motivsituation so meine kleinen Probleme. Nicht etwa, weil ich die Kumpel in Bottrop und Marl, denn dort gibt es sie ja gottlob noch, ausblenden möchte. Nein, das auf keinen Fall – denn der Bergbau gehört zum Ruhrgebiet wie die Knappen selbst. Es ist eher der gedankliche Reflex „Fällt denen nichts Besseres ein?“, der sich bei mir einschleicht.

Alexander Jobst hat aus seiner Sicht nachvollziehbare und gute Gründe für die Entscheidung genannt. Tradition und Leidenschaft, den Bergbau als Schalker Wurzel, die Stärkung des Wir-Gefühls, das Alleinstellungsmerkmal der Herkunft. Das kann man schlecht kontern, wenn man nicht zwingend darauf aus ist, ein Haar in der Suppe finden zu wollen.

Und trotzdem: Das Steigerlied, gesungen in der Veltins-Arena von Zehntausenden, finde ich nachvollziehbarer als Klaas-Jan Huntelaar im Bergwerkstollen.