Frank Baranowski hat als hoher Favorit der Oberbürgermeisterwahl einen tatsächlich herausragenden Start-Ziel-Sieg hingelegt. Vor fünf Jahren erreichte der 51-Jährige bei seiner ersten Wiederwahl mit 63,9 Prozent bereits ein beeindruckendes Ergebnis. Am Sonntag vereinigte der alte und neue OB Gelsenkirchens sogar 67,4 % der Stimmen auf sich – und kann sich in den nächsten sechs Jahren zudem wieder auf eine absolute Mehrheit seiner SPD im Rat der Stadt stützen. Dass Gaby Preuß als Europaabgeordnete der Sozialdemokraten nach Straßburg gehen wird, stand ebenfalls schon früh fest und bedeutet im Ergebnis: Die SPD hat alles erreicht, was sie sich in diesem Wahlkampf zum Ziel gesetzt hatte.
Die große Verliererin des Sonntags ist die CDU. Nicht nur, dass sie im Ergebnis für den Rat gegenüber 2009 verlor. Nein, auch Werner Wöll, ein Kandidat aus den eigenen Reihen, einer, der seit vielen Jahren für Gelsenkirchener Politik steht, sammelte weniger Stimmen ein, als der „externe“ Norbert Mörs fünf Jahre zuvor. Wöll kündigte an, dass es Konsequenzen geben könnte. Dass er den Fraktionsvorsitz verliert, wäre eine. Denn die CDU muss einen neuen Kontrahenten für Baranowski aufbauen – und nicht nur das.