Die Eckdaten der Chaos-Fahrt eines Gelsenkircheners (40) mit einem Mercedes durch die Innenstadt lesen sich so: fünf Verletzte, acht beschädigte Autos, Schäden an einem Bogestra-Gelenkbus, 150 000 Euro Sachschaden. Zudem: Der Crashpilot stand unter Drogen und einen gültigen Führerschein hat er nicht.
Der 40-Jährige sollte am Dienstagnachmittag durch eine Polizeistreife auf der Florastraße angehalten werden, weil er und seine 20-jährige Beifahrerin ohne Gurt fuhren. Er aber gab Gas. Bei der Verfolgung raste der 40-Jährige mit bis zu 80 km/h durch den dichten Verkehr. Über mehrere rote Ampeln ging dabei die Flucht.
Der Rowdy nutzte die Schienen- und Busspur der Luitpoldstraße und floh nach links erneut in die Flora-straße. Auch hier mussten mehrere Pkw-Fahrer ihre Autos zum Teil voll abbremsen, um einen Crash zu vermeiden. An der Einmündung Flora- und Kurt-Schumacher-Straße fuhr der 40-Jährige über „Rot“ und stieß dabei mit zwei Wagen zusammen. Am Kennedyplatz fuhr er vor einer roten Ampel mit hohem Tempo in eine stehende Fahrzeugschlange. Dabei wurde auch ein Gelenkbus der Bogestra beschädigt.
Der 40-Jährige und seine Beifahrerin setzten die Flucht zu Fuß fort - Richtung Haltestelle Musiktheater/Ebertstraße. Ein Passant (21) brachte den Mann schließlich zu Fall, so dass die Polizei beide Flüchtenden festnehmen konnte.
Dem Crashfahrer, der selbst verletzt worden war, wurde im Krankenhaus eine Blutprobe entnommen. Mittlerweile hat er die Klinik verlassen, befindet sich auf freiem Fuß. Halter des Unfall-Fahrzeuges ist der Mann nicht. Sollte der Besitzer dem Täter den Wagen überlassen haben, erwartet ihn ein Verfahren.
Die Florastraße war wegen der Unfallaufnahme und der Abschleppmaßnahmen für anderthalb Stunden zwischen Kurt-Schumacher- und Overwegstraße gesperrt.