Alle Schulformen sollen bei der Herkulesaufgabe Inklusion berücksichtigt werden. Der gemeinsame Unterricht kann vor allem am Gymnasium schnell an Grenzen stoßen. Die Schere geht bei Förder- und Regelschülern weit auseinander. „Wir haben uns ein Jahr intensiv vorbereitet“, bestätigt Schulleiterin Angelika Philipp.
An einem Bochumer G8-Gymnasium und der Mulvany-Realschule in GE-Bismarck habe man im Vorfeld hospitiert. Das gesamte Kollegium hat an zwei Fortbildungen teilgenommen. „Das ist ein Bereich, der in der Ausbildung keine Rolle gespielt hat“, so Philipp. Jetzt ist das Schalker selbst zum beliebten Vorzeigeobjekt für Schulen geworden, die bald ins kalte Inklusionswasser geworfen werden.
So viel gemeinsamer Unterricht wie möglich, nur so viel Differenzierung wie nötig – so lautet das Ziel an der Liboriusstraße. „Ich stehe voll und ganz hinter der Inklusion“, sagt die Schulleiterin, „aber immer in Doppelbesetzung“. Und auch am Schalker sind längst nicht alle Fragen geklärt. Was ist zum Beispiel mit Werk- und Hauswirtschaftsunterricht, der für viele Förderschulen im Lehrplan steht? „Dafür haben wir keine Lehrer und keine Räume.“ Angelika Philipp befürchtet daher, dass Förderkollegen nicht im benötigten Umfang zur Verfügung stehen könnten. „Spätestens, wenn die zweite Fremdsprache kommt, ist gemeinsamer Unterricht nicht mehr möglich.“ Die Stadt bemühe sich sehr fürsorglich. Und auch die Eltern der Regelschüler ziehen mit. „Es gab genug Eltern, die das gezielt wollten oder die dafür offen waren“, weiß Philipp aus einer Befragung.
Die Inklusion am Schalker soll in den folgenden Jahrgängen fortgeführt werden. Die Bezirksvertretung Mitte hat dem Neubau eines Pavillons mit sechs Differenzierungsräumen zugestimmt. Kostenpunkt: 658 000 Euro.