Gelsenkirchen. Die Interessen- und Standortgemeinschaft (ISG) verfeinerte ihr traditionelles Frühlingsfest am Samstag mit alten Fahrzeugen. Händler und Gastronomen lockten mit Rabatten und boten ihre Waren vor den Läden an.

Das Frühlingsfest, das die Händler und Gastronomen an der Hauptstraße organisieren, hat schon fast Tradition. Nun hat sich die noch junge Interessen- und Standortgemeinschaft (ISG) für die jüngste Auflage etwas Besonderes einfallen lassen: Während sich auf der Bahnhofstraße am Samstag neue, eher gesichtslose Fahrzeuge ihren potenziellen Käufern präsentierten, zogen auf der traditionsreichen Straße am Margarethe-Zingler-Platz historische Fahrzeuge die Besucher in ihren Bann. „Autos mit Gesicht, Charakter und Patina - eben so wie die Besucher hier auf der Hauptstraße“, so der erste Vorsitzende der ISG, Axel Oppermann.

„Meiner ist der runde Kugelporsche da vorne“, sagt Oppermann und zeigt auf einen roten VW Käfer, Baujahr 1974. Gemeinsam mit ISG-Mitstreiter Karsten Vilter hat Oppermann befreundete Autoliebhaber zusammengetrommelt, um das Frühlingsfest aufzuwerten. Einige Händler boten Rabatte an und die Gastronomen verkauften vor den Läden ihre Spezialitäten.

Alte Autos funktionieren immer

Apotheker Karsten Vilter haben es alte Autos ebenfalls angetan. Er nennt unter anderem einen alten Porsche Targa sein Eigen. Auch OB Frank Baranowski nahm in dem Gefährt am Samstag probehalber Platz. Nicht die schlechteste Wahl für das terminreiche Wochenende, nur an den grünen Lack müsste er sich gewöhnen. „Alte Autos funktionieren immer“, weiß Optiker Oppermann aus Erfahrung. In einer schnelllebigen Zeit habe er eine gewisse Sehnsucht danach bei den Menschen ausgemacht. In seinem Geschäft zeigt er seit einiger Zeit historische Aufnahmen von der Hauptstraße, vom Markt und von Gelsenkirchen. „Das sehen die Leute gerne, das erwärmt das Herz.“ Immer wieder blieben die Menschen am Samstag stehen, um sich mit den Autos ablichten zulassen.

Sein alter Käfer, den Oppermann vor 20 Jahren von einer alten Dame übernahm, hat ihn noch vor Kurzem bis nach Italien und wieder zurück gebracht. Die meisten Fahrzeuge, die am Samstag zu sehen waren, sind „Youngtimer“. Historische Fahrzeuge die älter als 20 Jahre sind, aber noch nicht vollständig aus dem Straßenbild verschwunden . Oppermann: „Die meisten davon sind alltagtauglich.“ Über den strahlenden Sonnenschein freuten sich die Verantwortlichen aus zweierlei Gründen: Viele Besucher blieben stehen, um die alten Fahrzeuge unter die Lupe zu nehmen. „Und bei Regen hätten die meisten Teilnehmer ihr Auto sicher in der Garage gelassen“, schmunzelt Karsten Vilter. Denn eines haben die durchgestylten Neuwagen ihren Ahnen voraus: Rost kann ihnen nichts anhaben.