Gelsenkirchen. . Fast 2500 Gewerkschafter und Arbeitnehmer nahmen an der Maikundgebung auf dem Neumarkt teil. Im Mittelpunkt der Veranstaltung mit Musik und zahlreichen Redebeiträgen stand die Forderung nach einem sozialen Europa.

Bei der Mai-Kundgebung in Gelsenkirchen haben Gewerkschafter gegen Sozialabbau, Arbeitslosigkeit und Lohnungerechtigkeit protestiert. Fast 2500 Arbeitnehmer hatten sich auf dem Neumarkt versammelt. Die Parteien nutzten die Veranstaltung als Forum für den Wahlkampf. Die Polizei sprach von einer „störungsfreien Veranstaltung“.

Rund 1000 Teilnehmer hatten sich zunächst vor dem Musiktheater zu einem ökumenischen Gottesdienst versammelt und zogen anschließend in einem Protestzug zum Neumarkt. Im Mittelpunkt standen die Forderungen nach einem sozialen Europa mit demokratischen Strukturen. „Wir demonstrieren heute gegen Ausbeutung, Altersarmut und die Ausbildungsmisere in Gelsenkirchen und Europa“, so DGB-Regionalchef Josef Hülsdünker zum Auftakt.

Er rief die Teilnehmer auf, bei den anstehenden Wahlen für ein soziales und demokratisches Europa zu stimmen, „damit rechte und faschistische Parteien nicht das Sagen bekommen“. Die Stadt Gelsenkirchen lobte er für ihr Zuwanderungskonzept. „Jeder ist hier herzlich willkommen, der sich in die Stadt integriert.“

Minijobber in die Kernbelegschaft holen

Oberbürgermeister Frank Baranowski beklagte, dass „gute Arbeitsbedingungen für gute Leistung leider nicht selbstverständlich“ seien. Mit Rettungsschirmen für die Banken und Millionen von Arbeitnehmern, die in Südeuropa in die Arbeitslosigkeit geschickt worden seien, habe sich Europa in jüngster Zeit „nicht gerade sozial“ gezeigt.

Die florierender Wirtschaft und das hohe Steueraufkommen in Bund und Ländern nutzte Baranowski als Steilvorlage: „Eigentlich ist jetzt der richtige Zeitpunkt, Menschen mit Minijobs in die Kernbelegschaft zu holen.“ Der Oberbürgermeister brach eine Lanze für die Langzeitarbeitslosen und forderte die Umsetzung des Gelsenkirchener Appells. „Wir brauchen einen öffentlich geförderten Arbeitsmarkt. ... Wir wollen nicht nachlassen, diesen Appell in Düsseldorf und Berlin vorzutragen, wieder und wieder, ob es denen passt oder nicht.“