Gelsenkirchen. Der Wahlkampf für die Oberbürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten nimmt weiter Fahrt auf. Am Mittwoch lud die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen fünf der neun Bewerberinnen und Bewerber zu einer Podiumsdiskussion ein.

Der Wahlkampf für die Oberbürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten nimmt weiter Fahrt auf. Am Mittwoch lud die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen fünf der neun Bewerberinnen und Bewerber zu einer Podiumsdiskussion ein.

Voll besetzter Saal

Zentrales Thema der von Ralf Laskowski (Radio Emscher Lippe) moderierten Veranstaltung waren Wirtschaftsthemen. Ingrid Wüllscheidt (Grüne), Ingrid Remmers (Linke), Jens Schäfer (FDP), Werner Wöll (CDU) und der amtierende Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) durften sich in einem voll besetzten Saal den Fragen stellen.

Aufgeteilt war die Veranstaltung in drei Blöcke: einer Vorstellungsrunde folgte eine Art Speeddating zu mehreren inhaltlichen Fragen wie der Eignung für die OB-Position, welches Wirtschaftsthema besonders im persönlichen Fokus steht, wie Firmenansiedlungen und das Schaffen neuer, hochwertiger Arbeitsplätze gelingen oder die beiden Innenstädte in Buer und in der Altstadt aufgewertet werden können – jeder Kandidat hatte 90 Sekunden Zeit für seine jeweilige Antwort. Den Abschluss bildete eine offene Fragerunde mit den Gästen.

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Dass dem gesamten Podium die klein- und mittelständischen Unternehmen in der Stadt besonders am Herzen liegen, verwunderte nicht. Auch nicht, dass viele Wünsche und Absichten allein schon an der chronischen Unterfinanzierung Gelsenkirchens scheitern. Tatsächlich neue Positionen wurden nicht vermittelt. Für Werner Wöll ist es u. a. wichtig, eine schonungslose Standortanalyse für Gelsenkirchen zu betreiben. Eine Imagekampagne und eine offensivere Vorgehensweise der lokalen Wirtschaftsförderung sind weitere Ansätze.

Jens Schäfer steht für die (alt)bekannte liberale Forderung, eine neue Gründermentalität zu entwickeln. Mit Blick auf die Westfälische Hochschule mehr zu tun, sie stärker anzubinden an das Wirtschaftsleben und so junge Leute, die ihren Abschluss erreichen, auch in Gelsenkirchen zu halten.

Ingrid Wüllscheidt betrachtet es als eine vordringliche Aufgabe, die Rahmenbedingungen für lokale Unternehmen so zu verändern, dass Firmen sich entwickeln können. Für die Grüne ist auch nicht jede Neuansiedlung gleich mit Flächenfraß verbunden.

Reichensteuer einführen

Ingrid Remmers gelang die Überraschung des Nachmittags, als sie vor den eingeladenen Unternehmern die Einführung der Reichensteuer einforderte. Ein Leitbild für Gelsenkirchen und sozial-ökologische Nachhaltigkeit liegen ihr ebenfalls sehr am Herzen.

Frank Baranowski wiederum sieht lokale Wirtschaftsförderung vor allem als Querschnittsaufgabe aus Bildung, Ausbildung und Stadterneuerung. Die Pflege und die Entwicklung der Bestandsunternehmen sind ihm zudem sehr wichtig.