Gelsenkirchen. . 17 Teenager haben die grauen Treppenaufgänge der Anlage in Bismarck mit Graffiti verschönert. In einem Workshop mit Profi-Sprayer Beni Veltum erarbeiteten sie zunächst ein Farbkonzept. Seit 2011 war die Maßnahme bereits geplant.

Der Film „Style Wars“ hat für Graffiti-Sprüher etwa den gleichen Stellenwert wie die Komödie „Fußball ist unser Leben“ für Schalke-Fans. Beide sind einfach ein Muss. In Bismarck fanden die Style Wars nach rund drei Jahren ein friedliches und vor allem farbenfrohes Ende. Seit 2011 nämlich gärte in den Köpfen der Falken schon die Idee, die öden grauen Mauern und Treppenaufgänge des Consol Parks mit Graffiti zu gestalten. Jetzt wurde das „Farbabkommen“ unterzeichnet. Der Sprayer Beni Veltum hat in der ersten Osterferienwoche 17 Teenager unter seine Fittiche genommen und gemeinsam mit ihnen und einigen seiner Graffiti-Kollegen drei schäbige Waschbeton-Elemente beidseitig verschönert.

Schriftzüge und Figuren

Großflächige Schriftzüge im Wildstyle (von Veltum und Freunden) vermengen sich mit den etwas kleineren Exemplaren der 17 Nachwuchs-Künstler, dazu gesellen sich verschiedene Figuren wie Monster oder Hydranten im Zeichentrick-Stil. Den Hintergrund zieren graue Industrie- und Naturkulissen. Auch figürlich haben Veltum und seine Mannen mitgemischt: In Anlehnung an die Skate-Anlage des Consol Parks direkt hinter den Aufgängen hat er einen Steinzeit-Skater verewigt. Sein ehemaliger Praktikant, der 19-jährige Rico Loschelder aus Bottrop, hat einen blauen Riesenkraken und einen gestürzten Skater beigesteuert, beide Motive auf hohem Niveau.

Bereits in den Sommerferiegelsenn 2013 sollte Farbe in den Consol-Park gebracht werden, und auch vorher hatte es schon Anläufe gegeben. Die Verzögerung wurde unter anderem dadurch verursacht, dass das Okay vom Architekten des Consol Parks noch eingeholt werden musste. „Eine erste Anfrage über den Ausschuss für Kultur und Tourismus war nicht erfolgreich“, erläutert Sebastian Kolkau, Vorsitzender des Falken-Unterbezirks Gelsenkirchen. Der Einsatz von Bezirksbürgermeister Detlev Preuß und des Kultur-Referats habe letztendlich zum Ziel geführt.

Gute Werbung für Graffiti

„Wir haben zunächst ein ganz einfaches Farbkonzept mit den Teilnehmern gemacht“, sagt Beni Veltum über den Ablauf. „Blau für den Himmel, Grün für den Park mit seinen Bäumen und Büschen. Somit war garantiert, dass sich das Ergebnis in die Umgebung einfügen würde.“ Und das Ergebnis sei eine gute Werbung für Graffiti, sagt Sebastian Kolkau.

Das Projekt „Bildung(s)gestalten“ führte die Maßnahme mit Unterstützung durch das Fritz-Steinhoff-Haus, den Kulturrucksack NRW und das städtische Referat Kultur durch.