Gelsenkirchen. Die Kinder der Kindertagesstätten Küppersbuschstraße und Rheinische Straße errichten zusammen ein Insektenhotel. Im „Lecka“ AWO-Garten am ehemaligen Güter-Bahnhof Schalke-Süd freut man sich über die aktive Mithilfe.

Lilly (3) hat „Matsche“-Hände. Doch statt sie am Gras sauber zu machen, möchte sie lieber ein Taschentuch. Anfangs wirkt die Natur auf sie noch etwas befremdlich. Doch das ändert sich schnell.

Kinder aus den Kindertagesstätten Küppersbusch und Rheinische Straße haben stellvertretend für fünf Einrichtungen (Laarmannshof, Tannenbergstraße und Evangelischer Kindergarten „Forderkörbchen“) am Dienstag im „Lecka“ AWO Garten am ehemaligen Güter-Bahnhof Schalke-Süd an der Schlosserstraße ein neues Insektenhotel gebaut. Mit Max Broekmann, einem gelernten Forstwirt und Studenten der Forstwirtschaft, errichteten die Kinder ein Exemplar, aus Steinen, Holz, Schilf und Lehm, das Insekten bald beziehen sollen, um bei der Bestäubung der Pflanzen zu helfen. „Mir ist wichtig, dass die Kinder sich mal anständig dreckig machen und die Berührungsängste zur Natur (ver)schwinden“, sagt Broekmann.

Entstanden durch Ehrenamt und Spenden

Dem stimmt auch Ralf Ludwig von der Kita Küppersbusch zu. Für das eigene Beet hat er hingegen noch keine konkrete Idee: „Wir lernen auch gemeinsam mit den Kindern“. Bei Xenia Sturhahn und Elke Kammering, Mitarbeiterinnen der Kita an der Rheinischen Straße, sind die ersten Ideen schon konkreter: „Wir möchten, dass wir mit unserem Garten nachher unser Frühstück gestalten können, zum Beispiel mit Radieschen oder Möhren.“

Kinder der städtischen Tageseinrichtung Küppersbuschstraße bauen im Lecka AWO-Garten in Gelsenkirchen ein Insektenhotel. Im Bild schneidet Noah (5) das Schilf für das Insektenhotel zurecht.
Kinder der städtischen Tageseinrichtung Küppersbuschstraße bauen im Lecka AWO-Garten in Gelsenkirchen ein Insektenhotel. Im Bild schneidet Noah (5) das Schilf für das Insektenhotel zurecht. © WAZ | WAZ

Der „Lecka“ AWO Garten, so Melanie Weckmann von der AWO Stiftung, „ist ein interkultureller und integrativer Familien- und Mehrgenerationengarten“. Der Garten entstand im Rahmen der Stadtteilerneuerung Schalke-Süd und existiert nun seit knapp einem Jahr. Hier sei seitdem alles in ehrenamtlicher Arbeit und über Spenden entstanden. So gibt es mehrere Beete, die von den Einrichtungen und Gruppen aus der Nachbarschaft kostenfrei gemietet werden können – von der Ernte jeden Beetes werden etwa 10% an die AWO Stiftung abgegeben. Die Abgabe geht anschließend an die Gartengemeinschaft, für gemeinsame Aktionen wie zum Beispiel Kochen oder Gartenfeste.