Gelsenkirchen.

Fahren Sie schön vorsichtig am heutigen Dienstag, etwa auf dem Weg zur Arbeit. Und starten Sie möglichst rechtzeitig, damit Sie auf den Gelsenkirchener Straßen nicht unnötig zur Eile getrieben sind. Denn: Der 6. Blitzmarathon in Nordrhein-Westfalen (dauert ab 6 Uhr 24 Stunden) sorgt auch auf den Straßen unserer Stadt für verstärkte Kontrollen der Polizei – und das könnte am Ende sehr teuer werden.

Wo die Geschwindigkeiten gemessen werden, darauf hatten Sie, liebe Leserinnen und Leser, direkten Einfluss. In Zusammenarbeit mit dem Präsidium stellten wir 20 Straßen für ein Voting auf unsere Homepage. „Daraus haben wir eine Top Ten-Liste erstellt, die am Dienstag zu Anwendung kommt“, teilte Polizeisprecherin Stefanie Dahremöller mit.

Auch interessant

463 Personen beteiligten sich insgesamt an der Abstimmung und erstellten diese Reihenfolge altbekannter Straßen:

1. Kurt-Schumacher-Straße

2. Middelicher Straße

3. Kärntner Ring

4. Festweg

5. Wanner Straße

6. Hüller Mühle

7. Im Emscherbruch

8. Auf der Reihe

9. Bergmannsglückstraße

10. Fersenbruch

Fragwürdige Abstimmung

Dabei kam auch Kritik am Blitzmarathon überhaupt auf. Via waz.de ließ etwa Xenesis die Öffentlichkeit wissen: „Eine derartige Abstimmung ist äußerst fragwürdig. Durchaus kann es Sinn machen, Kontrollen gerade in Wohngebieten durchzuführen, wo viele Autofahrer sich überhaupt nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Dies gilt insbesondere in den Tempo 30-Zonen und dort noch einmal verstärkt in den Abend- und Nachtstunden.“

An diesen Stellen gehe es laut Xenesis nicht nur um Sicherheitsaspekte, sondern vor allem auch um Lärmschutz. „Wenn man sich aber das Abstimmungsergebnis anschaut, dann werden – logischerweise – vor allem Kontrollorte an verkehrsreichen Straßen gewählt, einfach weil die Mehrheit sie kennt beziehungsweise wo man von Verstößen selbst eher betroffen ist. Wohnstraßen haben hier kaum eine Chance.“

Doch tatenlos ist das Gelsenkirchener Präsidium an dieser Stelle nicht, wie Stefanie Dahremöller erläutert: „Wir haben zusätzlich zu den im WAZ-Voting aufgeführten 20 Straßen noch Hinweise auf weitere 30 so genannte Wutpunkte in der Stadt erhalten, von denen 16 auch für uns völlig neu genannt worden sind. Dazu gehören beispielsweise die Schnorrstraße in Resse und die Schulstraße in Erle. Diesen neuen Hinweisen gehen wir selbstverständlich nach.“