Hans-Sachs-Haus: Die Verwaltung fragte nach Ideen und Vorschlägen fürs neue Rathaus, doch die Spielräume sind eher klein. Kaum Chancen für die Verbraucherzentrale. Überlegungen für Kommunale Galerie

Foto: WAZ, Archiv Ein Blick in den Innenbereich des Hans-Sachs-Hauses, das von Bürgern vielfältig genutzt werden soll. Bild: gmp
Foto: WAZ, Archiv Ein Blick in den Innenbereich des Hans-Sachs-Hauses, das von Bürgern vielfältig genutzt werden soll. Bild: gmp © WAZ

Wünsch dir was: Vorschläge und Ideen von Bürgern zum "Neuen Hans-Sachs-Haus" wollte die Verwaltung auf Anregung des Bürgerforums HSH gestern in der Flora sammeln und Informationen über die Vorplanung vermitteln. Zieht man unter den knapp 50 Anwesenden Stadtmitarbeiter, Planer, Politiker und übliche Verdächtige ab, blieb eine Handvoll "normaler" Bürger über. Zu einem intensiven Austausch kam es trotzdem.

"Wie wollen wir das Hans-Sachs-Haus als öffentlichen Raum nutzen?" Diese Kernfrage stellte Stadtbaurat Michael von der Mühlen zu Beginn in den Raum. Was schnell deutlich wurde: Die bisherige Planung, die Einbeziehung der alten Fassade und vor allem der in dieser Woche abgeklopfte Raumbedarf von Verwaltung und Politik setzen der Bürgerkreativität und -phantasie Grenzen.

Der Vortrag von Carsten Borucki vom Wettbewerbssieger gmp führte aber auch (erneut) deutlich vor Augen, dass schon der Siegerentwurf mit seiner Transparenz und Offenheit im Erdgeschoss den Bürgern buchstäblich Räume öffnet. Das Atrium oder Forum im Innern des Gebäudekomplexes ist hier zu nennen, das bei Veranstaltungen bis zu 1000 Besucher fasst. Ein abtrennbarer kleiner Saal unter dem Ratssaal, das Konzerte für bis zu 400 Zuhörer möglich macht. Ein Cafe? im Bereich Ebertstraße. Oder der (Alfred-Fischer-)Platz hinter dem HSH, das praktisch eine Verlängerung des Atriumbereichs darstellen soll. Und auch im Ratssaal und in den Sitzungssälen sollen Veranstaltungen und Tagungen stattfinden.

Und welche Wünsche wurden nun gestern laut? Marga Kersten von der Verbraucherzentrale schlug vor, dass ihre Einrichtung aus den alles andere als idealen Räumlichkeiten an der Luitpoldstraße ins HSH zieht. Die Chancen stehen eher schlecht: Das Haus sei fast voll, so gmp und Stadt.

Birgit Jakobs (AUF) wünschte sich noch mehr Nutzungen für Bürger im Erdgeschoss. Für die Kommunale Galerie und einen Ausstellungsraum für Stadtgeschichte warf sich Lutz Heidemann (Bürgerforum) in die Bresche. Die (bereits eingeplante) Galerie könne in großzügige Foyer-Bereiche rund um den Rat eingerichtet werden, so Borucki. Und stadtgeschichtliche Aspekte könnten wie kinetische Kunst im Hotelturm Berücksichtigung finden - wenn auch nur als Installation.

Bis es soweit ist, müssen sich die Bürger allerdings noch gedulden. Der aktuelle Zeitplan sieht den Bau- beziehungsweise Entkernungsbeginn für Mai 2009 und die HSH-Fertigstellung für November 2011 vor.