Gelsenkirchen. Das Lesen ist eine wichtige Grundvoraussetzung für Bildung. Deshalb hat sich vor drei Jahren auch in Gelsenkirchen der Verein „Mentor – Die Leselernhelfer“ gegründet, der heute schon 100 Mentoren hat. Am Donnerstag eröffnete der Verein auch den Leseclub Bismarck.

Sie war nicht einfach nur zum Gratulieren gekommen, sondern stellte sich auch gleich als Vorleserin zur Verfügung: Stadträtin Karin Welge war am Donnerstag Gast bei der Eröffnung des Leseclubs Bismarck, der im Fritz-Steinhoff-Haus der Falken sein Domizil gefunden hat.

100 Mentoren sind in 28 Schulen aktiv

Initiiert wurde der Leseclub vom Verein „Mentor – Die Leselernhelfer“, der vor drei Jahren vom Vorsitzenden Reno Veit mit sechs Ehrenamtlichen gestartet wurde. Inzwischen sind 100 Mentoren dabei, die regelmäßig als Leselernhelfer in 25 Grund- und drei Förderschulen im Einsatz sind. In den Schulen kümmern sich die Mentoren um Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesen haben und von den Lehrern für die 1:1-Förderung durch Freiwillige benannt werden. Innerhalb eines halben Jahres, so zeigen die Erfahrungen, verbessern sich die Leistungen der Schüler im Fach Deutsch um eine Note. Außerdem werden die Kinder aufgeschlossener und selbstbewusster.

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Bildung wichtig für die „gerechte Teilhabe“

Und nun gibt es dazu also auch zwei Leseclubs, denn im Fritz-Erler-Haus in Buer wurde am Donnerstag ebenfalls einer eröffnet. Mit dabei in Bismarck war auch Thorsten Klute, Staatssekretär für Inklusion im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in NRW. Er verwies auf Bildung als Schlüsselfaktor für die „gerechte Teilhabe“ an der Gesellschaft und erinnerte

daran, dass immer noch zu viele Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln die Schule ohne Abschluss verlassen.

Dass sich das ändert, darum will sich nun auch der Leseclub Bismarck kümmern. Möglich gemacht hat das die Stiftung Lesen mit insgesamt 5000 Euro aus einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Damit wurden für Bismarck 270 Bücher angeschafft, die noch darauf warten, von den Kindern ausgepackt zu werden.

Lindgrüner Ohrensessel lädt zum Vorlesen ein

Getragen wird der Leseclub von Mentor in Kooperation mit dem Bauverein Falkenjugend und dem Projekt „Bildung gestalten“. Quasi als Hausherr überreichte Lothar Urban, Geschäftsführer des Bauvereins Falkenjugend, gemeinsam mit Vorstandsmitglied und SPD-Fraktionschef Dr. Klaus Haertel einen schicken lindgrünen Ohrensessel für den neuen Leseclub.

Darin werden Iris Pieper und Stefanie Veit, die Leiterinnen des Leseclubs, sicher gerne Platz nehmen, um Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren vorzulesen. Den Anfang machte nach der offiziellen Eröffnung aber der Gelsenkirchener Autor Martin Philip, der aus seinen Drachengeschichten las.

Geöffnet ist der Leseclub jeden Dienstag von 15 bis 18 und jeden Donnerstag von 16 bis 19 Uhr.