Gelsenkirchen. Nach einjährigem Umbau wurde der neue Platz im Stadtteil Gelsenkirchen-Feldmark offiziell eingeweiht. Neugestaltung des Schillerplatzes hat die Stadt 250 000 Euro gekostet. Die Anwohner freuen sich und loben das Ergebnis - sie hatten großen Anteil daran.
„Danke für diesen tollen Spielplatz, danke für diesen neuen Ort “ – sangen die I-Dötze der Martin-Luther- und Don Bosco-Schule aus vollem Halse und so manch einer der rund 100 Zuschauer, Anwohner und Politiker aller Couleur kam aus dem Schmunzeln ob des Improvisationstalents der Mädchen und Jungen nicht mehr heraus. Als Oberbürgermeister Frank Baranowski, selbst „ein alter Feldmarker“, das blaue Band zur offiziellen Eröffnung des trefflich neu gestalteten Schillerplatzes durchschnitt, gab es für die kleinen Racker kein Halten mehr – mit Gebrüll und erwartungsfrohem Gejohle enterten sie die Spielgeräte.
Es war ein guter Tag für die Feldmark. Klar, dass auch die Gelegenheit ergriffen wurde, sich für die Errungenschaft ein wenig selbst auf die Schulter zu klopfen – es ist schließlich Wahlkampf. Nichtsdestotrotz zeigt sich am Beispiel des für 250 000 € umgebauten Schillerplatzes (städtische Mittel), was bürgerschaftliches Engagement bewirken kann, wenn sich die Politik den Wünschen ihrer Klientel öffnet.
Anwohner loben den neuen Platz
Die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, der Bürgerinitiative „Runder Tisch Feldmark“ und der in einem Jahr umgestaltete Platz fand denn auch bei den Anwohnern viel Lob: „Wenn man mal ehrlich ist, früher gab es hier Stellen, die waren das reinste Rattenloch“, sagte etwa Klaus Stankiewicz. Der 60-Jährige erinnert sich gut an den lange Zeit „dunklen, zugewucherten und sehr verdreckten Platz mit dem ollen Bunker“ darauf. Kein Vergleich zu heute: „Viel Sonne durch weniger Bäume, Wiesen, Bänke, Spielplatz – das ergibt ein wirklich sehr einladendes, freundliches Bild“. Ähnlich positiv äußersten sich andere Anwohner, insbesondere die Aufnahme der Rembrandstraße in den Platz freut viele. Der Platz sei dadurch größer, die Dreiteilung ermögliche vielfache Nutzungsoptionen – etwa für Gemeinde- oder Stadtteilfeste.
Dass mit der Eröffnung das Engagement der Anwohner für ihren „Kietz“ endet, ist unwahrscheinlich. Das Gegenteil ist der Fall. Der Gastronom Frank Breuer von der „Schillerhütte“ nebenan liebäugelt mit einer Art „kleinem Biergarten auf dem Platz“ bei schönem Wetter im Sommer, dazu müsste es aber „noch einen Elektro- und Wasseranschluss geben“. Erika Jahn (66) denkt an einen separaten Parkplatz direkt vor der Senioren-WG an der Küppersbuschstraße, „damit die Menschen vom sozialen Dienst besser versorgt werden können oder bei An- und Abfahrt per Krankentransport kurze Wege vorfinden.“ Und Egon Eisenburger (74) ruft alle dazu auf, „Courage zu zeigen“, wenn Hundebesitzer ihre Tier auf dem Platz ihr Geschäft machen lassen oder Unachtsame einfach Müll in die Anlagen schmeißen. Sein Motto: „Mund aufmachen, höflich aber bestimmt.“
Keine Frage: Die Feldmarker, sie verschaffen sich Gehör.
Das sagen die Anwohner
„Ein gelungener Platz ist das geworden. Nachmittags ist es jetzt schon oft sehr voll. Die Kinder spielen dann auf den Geräten, Ältere vertreten sich ein wenig die Beine.“
(Erika Jahn)
„Ich gehe jetzt fast täglich hier spazieren. Wir müssen als Bürger aber künftig darauf Acht geben, ihn so zu erhalten. Müll und Hundekot haben hier nichts zu suchen.“
(Egon Eisenburger)
„Ich habe Jugendliche öfter schon gebeten, ihren Müll richtig zu entsorgen. Freundlich angesprochen, tun sie es auch. Das zeigt: Es geht. Was aber fehlt, ist ein Jugendtreff.“ (Monika Stankiewicz)
„Der Platz ist schön geworden. Als Wirt würde ich gerne ausprobieren, ob sich hier im Sommer Außengastronomie lohnt. Man sitzt unter den Bäumen bestimmt angenehm.“ (Frank Breuer)