Neues Leben in der Neustadt und Platz-Pläne in Heßler: Die Stadt hat ihre Pläne zur Umgestaltung der Bochumer Straße in der Neustadt präsentiert. Und außerdem soll der Melachthon-Platz in Heßler "aufgehübscht werden".
Die Bochumer Straße
Plateaus als Treffpunkte statt unübersichtlicher Schmutzecken. Großzügige Gestaltung statt hoher Bewuchs und Nischen. Der erste Abschnitt beim Umbau der Bochumer Straße verspricht viel Neues. Stadt, Stadtumbaubüro Südost und Architekt haben ihr Konzept jetzt den Anwohnern vorgestellt. Deren Probleme allerdings, so gaben die 60 Bürger im Philipp-Neri-Zentrum zu verstehen, bleiben vorerst die alten. Mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Stadtumbau West” soll die Fußgängerzone, die durch den neuen Bahnhof bereits einen kräftigen Schub bekommen hat, ordentlich umgekrempelt werden. Der Startschuss für den ersten Bauabschnitt zwischen Wiehagen und Neumarktplatz soll im April 2009 erfolgen. „Vielleicht kann dann schon im August das erste Eis auf neuem Grund geschleckt werden”, so Landschaftsarchitekt Rüdiger Brosk, der zur Zeit an der Detaillierung des Entwurfsplans arbeitet. Vorgesehen sind drei Podeste, die sich wie ein Teppich über die Bochumer Straße ziehen. Der vorhandene Baumbewuchs macht es nötig, dass der Höhenunterschied, wie es ihn heute bereits gibt, bestehen bleibt. „Über Rampen sind diese Plateaus für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen erreichbar”, so Rüdiger Brosk. Auf den Plateaus wird es Spielpunkte wie auf der Bahnhofstraße geben, Gastronomen können Tische und Stühle aufstellen und Sitzmöglichkeiten für Passanten soll es auch geben. Der vorhanden Brunnen wird umgestaltet und die Hochbeete entfernt. Ein Punkt der von den Anwohnern sehr begrüßt wird, da die Beete stets mit Müll zugewuchert und ganze Rattenfamilien so die Bochumer Straße besiedeln. Dass das vorgelegte Gestaltungskonzept noch keine konkrete Lösung für das „Busproblem” vorsieht, stört die Anwohner gewaltig. Die Busse, die Fußballfans an Spieltagen vom Hauptbahnhof zur Arena bringen, sind den Bürgern im Hinblick auf den Umbau weiterhin ein Dorn im Auge. Die schweren Fahrzeuge beschädigen den Straßenbelag, parken direkt vor den Geschäften und nicht wenige Fans nutzen das nahe gelegene Parkhaus als Toilette. „Das Problem mit den Schalke-Bussen berührt die Umbaumaßnahmen zunächst nicht”, sagt Stefan Rommelfanger vom Referat für Stadtplanung. Eine Machbarkeitsstudie darüber, wo die Busse alternativ halten können, soll nun Abhilfe schaffen. Alle vorangegangen Bemühungen zur Lösung des Problems sind bisher im Sande verlaufen. Die Anwohner sollen in diese Studie, verspricht Astrid Laux vom Stadtumbaubüro Südost, einbezogen werden. Die Zukunft der Bochumer Straße sieht indes rosig aus: Im zweiten Bauabschnitt (ab 2009) soll damit begonnen werden den Neumarktplatz umzugestalten. Danach sind noch die Umgestaltung zum südlichen Stadteingang (2010), der Umbau des Neustadtplatzes bis zum Junkerweg (2011) und der Austausch des Pflasters der Bochumerstraße (2012) geplant.
Der Melanchthon-Platz
Das gelb-leuchtende Blätterdach der Platanen im Sonnenschein mag verdecken, dass der Melanchthon-Platz in Heßler auch seine Schattenseiten hat. „Der Platz ist in die Jahre gekommen”, erklärt Stadtbaurat Michael von der Mühlen beim Termin vor Ort, warum und wie das Rechteck vor der stattlichen evangelischen Kirche umgestaltet und aufgehübscht werden soll. Platz bleibt Platz. Autos – wie von Anwohnern gewünscht – sollen auch künftig dort nicht parken dürfen. Und Platz braucht Platz: Deswegen sollen zwei der nachträglich gepflanzten Platanen wieder weggesägt werden, um freie Sicht auf die Kirche zu schaffen. Alfons Köhnen, Werksleiter bei den Gelsendiensten: „Das schönste Gebäude am Platz ist gar nicht sichtbar. Die Bäume hätten erst gar nicht erst gepflanzt werden dürfen.” Freie Sicht gilt auch für das Strauchwerk drumherum. Es soll ebenfalls kräftig gestutzt werden, „entkrauten” nennt das von der Mühlen. Das soll auch dunkle Ecken, in denen zuweilen manch Flasche auch geleert wurde, verhindern. „Bei der letzten „Geputzt-Aktion” haben wir aus den Beeten hier allein zwölf Mülltüten mit Unrat herausgeholt”, berichtet die örtliche SPD-Stadtverordnete Barbara Filthaus. „Hier liegt wirklich häufiger Müll herum”, bestätigt Melanie Lakomski. Die junge Mutter ist oft mit ihren Kindern auf dem Melanchthon-Platz: „Der Platz ist schon schön”, sagt sie. Nur für ihre kleine Tochter Melanie sind die Spielmöglichkeiten auf dem Spielplatz eher begrenzt. Da hat der ältere Sohn am Klettergerüst oder an den Tischtennisplatten mehr Möglichkeiten. Die Stadt weiß um die Wünsche. Für weitere Spielgeräte scheint derzeit aber kein Geld da zu sein. Ohnehin. Viel Bares kostet die Umgestaltung, die bis zum Jahresende erledigt sein soll, nicht. Zur Kolonnen-Arbeitskraft kommen ein paar neue Bänke und Papierkörbe, Reparaturen und Ergänzungen an dem Pflaster und vier neue Laternen, die die veralteten Funzeln ersetzen sollen. Und für das nächste Jahr, verspricht von der Mühlen, werde man sich auch der unansehnlichen Container-Ecke annehmen. Ein berankter Zaun drumherum würde da schon einiges helfen.