Gelsenkirchen. Das neue Hans-Sachs-Haus ist tagsüber geschäftiges Rathaus. Am Abend verwandelt sich das Bürgerforum im Foyer immer häufiger in einen Veranstaltungsaal. Vier Stunden , sechs Mitarbeiter und jede Menge Equipment sind dafür nötig.

Tagsüber geschäftiges Rathaustreiben und abends festlicher Konzertsaal oder funktionales Kongresszentrum: Das Gesicht des Hans-Sachs-Haus-Foyers ist äußerst wandlungsfähig. Damit sich aber der große, hohe Raum unterschiedlichsten Nutzern passend präsentieren kann, sind jede Menge Manpower, technischer und logistischer Aufwand notwendig. Das jeweils passende Make-up für verschiedenste räumliche Szenarien liefert die Veranstaltungsagentur emschertainment GmbH.

Deren Geschäftsführer Dr. Helmut Hasenkox ist überrascht, wie gut das Foyer als Veranstaltungsstätte schon nach kurzer Zeit angenommen wird: „Unser Terminkalender ist prall gefüllt.“

Vier Stunden Umbauzeit

Nostalgiker träumen zwar noch heute vom einst prächtigen Konzertsaal im alten Hans-Sachs-Haus, von großer Bühne und mächtiger Walcker-Orgel. Die Alternative aber erhebt sich an genau demselben Ort: Das Bürgerforum steht an der Stätte des einstigen Konzertsaals. Dieses Foyer verwandelt sich regelmäßig in einen Konzert-, Kongress- oder Tagungssaal. Ob Tanzsaal oder Kabarettbühne, ob Parteitag oder Personalfeier, alles ist möglich.

Am gestrigen Mittwochmorgen stand wieder Umbau auf dem Plan: Innerhalb von vier Stunden mutierte das offene, lichte Bürgerforum in einen geschlossenen Veranstaltungssaal, in dem am heutigen Donnerstagabend die Wirtschaftsgala über die Bühne gehen wird. 400 Menschen bietet der Saal dann Platz.

Vier Stunden und sechs Mitarbeiter braucht es zurzeit, um ganz flexibel neue Räume zu schaffen. Hasenkox: „Mit jedem Umbau wächst aber die Routine.“

Kein Kinderspiel

Das Forum als Verschiebebahnhof: 80 sieben Meter hohe Faltwände parken in vier Fächern, die in die Wände eingelassen sind. Je nach Bedarf fahren die Techniker die Holzwände aus ihren „Garagen“, führen sie an Schienen unter der Decke in die passende Position. Kein Kinderspiel: Jedes einzelne Element wiegt satte 600 Kilogramm. Die Wandobjekte aus amerikanischer Kirsche sind akustisch ertüchtigt, sorgen dafür, dass nichts nach draußen dringt, aber auch Veranstaltungen von außen nicht gestört werden.

Das technische Equipment kommt aus dem Keller. Hier lagern auf fast 300 Quadratmetern Bühnenpodeste, Soundanlagen, Beleuchtungstechnik, Stühle stapelweise, 400 Stück an der Zahl. Mit bis zu 1200 Plätze kann das Forum bis ins Atrium hinein bestuhlt werden, dann kommen die Sitze aus Veranstaltungsstätten wie der Emscher-Lippe-Halle. Sogar eine kleine, mit Bad und Sofa ausgestattete Künstlergarderobe ist vorhanden.

„Natürlich gibt es nach einem halben Jahr Dinge, nicht noch nicht funktionieren“, weiß Hasenkox, „aber die Stadt arbeitet permanent daran, die zu beheben.“