Gelsenkirchen. Die 12. Reviertagung für Brustheilkunde fand an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen statt. Die Workshops waren begehrt und komplett ausgebucht, 50 Bewerberinnen bekamen für die Seminare sogar eine Absage. Mehr über die Veranstaltung lesen Sie hier.

Eine lockere Atmosphäre herrscht trotz des ernsten Themas „Brustkrebs gezielt bekämpfen“ im Forum und im Plenarsaal der Westfälischen Hochschule. Das Brustzentrum Ruhrgebiet und der Förderverein Brustzentrum „Die Revierinitiative“ hatten zur 12. Reviertagung für Brustheilkunde und Patientenseminar eingeladen. „Mit 250 Anmeldungen sind fünf Workshops voll. Es soll ja der Charakter als Arbeitsgruppe behalten bleiben“, bedauert Barbara Kols-Teichmann, dass knapp 50 Interessentinnen eine Absage erhielten.

Die 1. Vorsitzende des Fördervereins, der Chefarzt für Senologie Dr. Abdallah Abdallah und der ärztliche Direktor der Ev. Kliniken Prof. Dr. Claus Doberauer begrüßen die Teilnehmerinnen zu einer Reihe von hochinteressanten Vorträgen. „Es gibt ja unterschiedliche Interessen bei Patientinnen in akuter Chemotherapie, und denen, die diese bereits hinter sich haben.

Das selbstverständliche Umgehen mit der Krankheit

Auch geheilte Frauen kommen je nach Themenlage zu unseren Tagungen“, erklärt Kols-Teichmann. Die Vorträge führen in diesem Jahr über Aspekte der Zahnprophylaxe, Nebenwirkungen der Behandlung in der Onkologie bis zu Einschätzungen des individuellen Risikos bei Krebs in der Familie. Für Laien verständlich erläutert Dr. Friedrich Overkamp neue Behandlungen des Mammakarzinoms und neue Pharmaka. „Wir träumen davon, eine Chemotherapie gezielt in die Krebszelle einzusetzen“.

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In den Pausen tummeln sich die Besucher an den Info-Ständen. Das Sanitätshaus Tondera zeigt seine BHs zum ästhetischen Ausgleich. „Es gibt Frauen, die wollen keine plastische Chirurgie zur Brustrekonstruktion“, weiß Janette Weber, ihr Geschäft liegt in unmittelbarer Nähe zum Brustzentrum und wird von vielen Patientinnen besucht. Ratgeberhefte und Bücher gibt es bei den Vertretern des Pharmakonzerns Roche. Besonders ins Auge stechen Postkarten der Fotografin Angela Hasse. „Diese Frau ist an Brustkrebs erkrankt“ steht auf der Rückseite, aber die Fotos zeigen strahlende, trotzige, und vor allem selbstbewusste Gesichter.

Ebenso positiv schenkt ein paar Meter weiter Astrid Körber den neugierigen Frauen ihr Lachen. Die 51-jährige Essenerin ist Model für die Perückenmacherwerkstatt Riewick aus Velen. Körber schüttelt ihre langen blonden Haare, dann, klick klick, ein kurzer Handgriff und die Hälfte davon ist verschwunden. „Ich bin einer der seltenen Fälle, bei denen die Chemo nicht zum totalen Haarausfall führt“, erklärt die vor vier Jahren an Krebs Erkrankte. Jetzt steht sie oft mit Claudia Büttner aus Coesfeld als Betroffene den neuen Kundinnen von Riewick mit Rat zur Seite. „Das selbstverständliche Umgehen mit der Krankheit machen Veranstaltungen wie diese zu m Erfolg“.