Gelsenkirchen. Gelsenkirchens Stadtprinz für die fünfte Jahreszeit 2011/12 hatte sich unter anderem für sein Ornat Geld aus der Vereinskasse genommen – und erst nach längerer gerichtlicher Auseinandersetzung zurückgezahlt. Eine Folge: Das Festkomitee Gelsenkirchener Karneval verbietet ihm, auf dem Wagen seines neuen Vereins im Rosenmontagszug in Erle mitzufahren.
Tätätätä. Ex-Tollität Michael Lange könnte das Lachen in dieser Session noch so richtig vergehen. Der Narr, der vor zwei Jahren noch jubilierend auf dem Prinzenwagen beim Rosenmontagszug Hof hielt, ist ins närrische Abseits geraten.
Wer sein jeckes Volk regieren will, der muss schon einige tausend Euro locker machen. Närrisches Outfit, glitzernde Orden und feuchte Feste gehen ins Geld. Michael Lange hatte sich das Geld aus der Kasse seines damaligen Clubs „geborgt“. Nur zurückzahlen wollte er es nicht.
Karnevalistischer Friedensschluss
Erst gerichtlich ließ er sich zwangsweise zur Kasse bitten und gab den Astorianern 7700 Euro zurück. Der betrogenen Narrenfamilie war wegen der hartnäckigen Zahlungsverweigerung ihres Mitgliedes nicht nach karnevalistischem Friedensschluss zumute. Sie schloss ihn aus, löschte seine Regentzeit aus der Vereinsgeschichte.
Auch in der Chronik des Festkomitees Gelsenkirchener Karneval taucht die Regentschaft des Prinzen mit dem Selbstbedienungssyndrom nicht mehr auf. Schlimmer noch: Närrisches Treiben, zu dem das Festkomitee einlädt, kann Michael Lange nur aus der Ferne verfolgen.
Hausverbot für Ex-Prinz
Die Oberjecken haben dem ungeliebten Ex-Prinzen Hausverbot erteilt. Dabei hat Ex-Michael II. längst einen karnevalistischen Neuanfang gestartet. Erneut hat er, wie schon beim KC Astoria, den präsidialen Thron bestiegen. Diesmal in der noch jungen Gesellschaft „Schloss-Narren“. Die schicken beim Rosenmontagszug einen Motivwagen auf die närrische Reise. Doch der Präsident darf seinem Volk nicht mal hoch vom Wagen herab zujubeln oder die Narren mit Kamelle eindecken.
Denn das Hausverbot gilt auch für den eigenen Gesellschaftswagen. Der reiht sich schließlich ein in einen Zug, den das Festkomitee als Veranstalter über die Cranger Straße ziehen lässt. Die Herren im Festkomitee sind gespannt, wie sich der verbannte Narr entscheiden wird. Er könnte als „fußläufiger“ Ex-Prinz den Wagen der Schloss-Narren begleiten. Besteigt er aber das Fahrzeug, riskiert er wegen des verbotenen Auftritts in Höhenlage einen handfesten Einsatz mobiler Gesetzeshüter. Vielleicht sollten die vorsorglich ihre närrischen Tarnanzüge überstreifen, damit ein möglicher Rauswurf im Trubel ausgelassener Karnevalsstimmung gar nicht erst auffällt.