Unter dem Motto „Gemeinsam essen, gemeinsam helfen“ hat die international aktive und in Gelsenkirchen ansässige Hilfsorganisation Tuisa am Sonntag in das Migrantenzentrum an der Paulstraße eingeladen. Muslime in ganz Deutschland tun das zur Zeit und sammeln Spenden für Waisen vor allem in Syrien.

Im „Tuisa e.V.“ (arabisch für gegenseitige Hilfe) engagieren sich viele junge Muslime, größtenteils Studenten, ehrenamtlich. „Wir sind für alle Religionen offen und auch in Deutschland mit sozialen Projekten aktiv“, so der Vorstandsvorsitzende Abdeslam El Ghoulbzouri. Mit dem gemeinsamen Essen wolle man vor Ort einen Beitrag zum interkulturellen Dialog leisten. Der Einladung waren 50 Besucher gefolgt, allerdings nur wenige Nicht-Muslime. „Wir wollen der Gesellschaft nützlich sein und junge Menschen für uns begeistern“, beschreibt El Ghoulbzouri die Arbeit. In Deutschland kümmert sich der Verein zum Beispiel um Obdachlose.

Das Schicksal der Menschen in Syrien bewegt die muslimische Gemeinde. „Natürlich wird darüber gesprochen und wir sind alle sehr betroffen, aber uns sind da die Hände gebunden“, so Karima El Bokriui. Deswegen sei die Freude über die Syrien-Hilfe groß, auch bei den syrischen Familien in Deutschland. Gemeinsam mit ihrem Mann hat die Bueranerin den Verein Tuisa 2005 gegründet. Die Aktion „Speisen für Waisen“ wurde von der Hilfsorganisation „Islamic Relief“ ins Leben gerufen und wird unter anderem von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier unterstützt.

4000 Menschen haben bereits in Privatwohnungen gegessen und gespendet. „Ich demnächst auch mal einladen und bin zum reinschnuppern hier“, so Besucherin Mounja Günnad, die auch Mitglied bei Tuisa ist. Es sei traurig, was in Syrien und anderen Ländern passiere. „Deswegen sind wir absolute Kriegsgegner und appellieren für Frieden.“