Das Jugendamt Gelsenkirchen betreute die junge Mutter und schaute sechs Stunden pro Woche im Stadtteil Resser Mark nach dem Rechten. Jugendamtsleiter Alfons Wissmann sagt: „Wir hatten nichts zu beanstanden.“ Mehr lesen Sie hier.

Das Gelsenkirchener Jugendamt hat sich seit Ende vergangenen Jahres um die alleinerziehende Mutter, die ermordete Madeleine (23), gekümmert. Es handelte sich laut Jugendamtsleiter Alfons Wissmann um eine so genannte „niederschwellige Betreuung“. Heißt: Sechs Stunden pro Woche hatte das Jugendamt in der Wohnung der 23-Jährigen in der Resser Mark nach dem Rechten geschaut. „Das Kind hat stets einen gut versorgten Eindruck gemacht, die junge Frau war eine liebevolle Mutter“, ließ Wissmann wissen.

Seit Oktober 2013 hier gewohnt

Bis Ende September hatte Madeleine Zuflucht in einem Essener Frauenhaus gesucht, seit dem 1. Oktober war ihre neue Heimat Gelsenkirchen. „Ihre Mutter hat eine Betreuung gewünscht“, erklärte Alfons Wissmann. Die Hilfe sei nach einem Gespräch vorab in Herten am 19. September vereinbart worden und habe sofort eingesetzt. „Man hat ihr bei der Renovierung und Einrichtung der Wohnung geholfen“, sagte der Jugendamtsleiter. Und: Zu Beginn der Betreuung sei von „der Problematik“, also des sexuellen Missbrauchs durch ihren Stiefvater, noch nichts dem Jugendamt bekannt gewesen. Erst im Laufe der Betreuung habe man davon erfahren.

Die zweijährige Tochter von Madeleine, ihr Vater ist der tatverdächtige Stiefvater, ist derzeit in einer Pflegefamilie untergebracht. Das Jugendamt GE bemüht sich um das endgültige Sorgerecht. Das Mädchen soll weiter in einer Pflegefamilie aufwachsen, eine spätere Adoption nicht ausgeschlossen.