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Helikopter, Sonarboot, Leichenspürhunde und Polizeitaucher im Stadthafen von Essen – der große polizeiliche Aufwand gestern Morgen förderte im Fall der spurlos verschwunden Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen zunächst keine neuen Erkenntnisse zu Tage. Dafür etwas später: Die Polizei hat gestern Nachmittag aus dem familiären Umfeld der Frau in Essen zwei Tatverdächtige festgenommen – Medien zufolge den Stiefvater und Bruder der Vermissten. „Gegen die Verdächtigen haben sich Verdachtsmomente ergeben“, ließ Polizeisprecher Torsten Sziesze weitere Details offen, „die sie mit dem Verschwinden der Frau in Verbindung bringen.“ Die beiden Personen wurden noch am selben Tag vernommen. Die Polizei rechnet damit, dass aufgrund der Befragungen weitere, konkretere Suchmaßnahmen folgen.

Spürhunde nahe des Spundwände

Welche Indizien zu Grunde lagen, dass die Polizei gezielt die Kanäle und Hafenbecken rund um die Ostufer- und Westuferstraße mehr als drei Stunden lang absuchte, mochte Polizeisprecher Johannes Schäfers, Chef der Pressestelle GE, nicht erläutern. Weil die Ermittler „aber ein Gewaltverbrechen nicht ausschließen“, verschaffte sich zunächst ein Team in einem Hubschrauber einen Überblick über das große, unübersichtliche Gewerbegebiet. Nachdem auch ein Sonarboot in den 4,50 Metern tiefen Wasserwegen keine Fremdkörper – sprich eine Leiche – entdeckt hatte, fuhr ein Polizeiboot nacheinander mit vier Leichenspürhunden die Spundwände ab.

Nahe der Wände beschnupperten die Schäferhunde Emil, Else und Co. das Wasser. „Sie sind in der Lage, feinste aufsteigende Leichenbläschen zu identifizieren“, erklärte Polizeihundeführer Uwe Schröder. Hätten die Vierbeiner angeschlagen und eine verdächtige Stelle entdeckt, wäre Polizeitaucher Philipp Kurz zum Einsatz gekommen. Der 30-jährige Polizeioberkommissar war mit einem zehnköpfigen Spezialteam aus Bochum an Ort und Stelle. Um aber aktiv zu werden, hätte das Suchgebiet von den Hunden auf wenige Meter eingegrenzt werden müssen. „Denn die Sicht beträgt in dem moderigen Wasser höchstens einen halben Meter“, erklärte der Beamte. „Weil viel Schiffsverkehr herrscht, werden zudem viele Sedimente aufgewirbelt, die uns die schlechte Sicht gänzlich zunichte machen.“

Die 23-jährige Madeleine Witteck aus dem Stadtteil Resser Mark in Gelsenkirchen hatte am vergangenen Dienstag, 11. Februar, gegen 7.30 Uhr ihre zweijährige Tochter in den Kindergarten gebracht, holte sie am Nachmittag aber nicht ab. Deshalb hatte sie ihr Lebensgefährte sofort als vermisst gemeldet.