Gelsenkirchen.

Noch drei Monate und zehn Tage, dann ist Mammutwahlsonntag: Kommunal-, Oberbürgermeister- und Europawahl sowie die Wahl zum Integrationsrat als Tüpfelchen auf dem i. Schon jetzt ist eine gewisse Nervösität auf dem politischen Stimmungsbarometer spürbar.

Jeder bezichtigt jeden, Wahlpropaganda zu betreiben. Das ist simpler Stil – egal aus welcher Ecke das Argument in den Ring geworfen wird. Umso mehr, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht.

Etwa um die Ausschreibung zur Abfallentsorgung ab 2015, um die Eintrittspreise der Zoom Erlebniswelt oder die wahre Urheberschaft des Gelsenkirchener Appells. Allesamt aktuelle, bürgernahe Themen, die nicht auf dem Marktplatz politischer Eitelkeiten behandelt werden dürfen. Außerdem: Wer heute Anträge aus Reihen der Anderen als Wahlkampf abstempelt, darf sich morgen über das Echo nicht wundern...

Flagge gegen Ausländerfeindlichkeit zeigen

Wie die Deutsche Post AG mit einer an Krebs erkrankten Zustellerin umgeht, ist skandalös: Eine Mitarbeiterin zu bespitzeln, derer man sich offensichtlich entledigen möchte... Man kann der Frau nur wünschen, dass auch die Richter in Hamm der Post aufgeben, die Frau weiter zu beschäftigen.

Was sich vor einer Woche am Schalker Markt abgespielt hat, ist etwas, wovor sich die demokratische Gelsenkirchener Stadtgesellschaft vielleicht insgeheim gefürchtet hat: Eine rumänische Familie wird bedroht, der Ehemann und Vater verprügelt. Der Fall wurde öffentlich. Aber nicht etwa, weil das Geschehen im Polizeibericht auftauchte, sondern weil Gelsenzentrum für Samstag zu einer Anti-Rassismus-Kundgebung am Ort des Geschehens aufgerufen hat. Überzogene Reaktion? Nein. Überall dort, wo sich Ausländerfeindlichkeit Bahn bricht, müssen Demokraten Flagge zeigen.

Wehret den Anfängen!