Gelsenkirchen. Zum zweiten Mal nimmt die Lessing-Realschule am Comenius-Projekt teil. Gefördert wird es von der EU. Das Ziel:Gemeinsam fit durch Tanz, Musik und regionale Küche. Die Schüler bereisen Italien, Spanien, Polen und die Türkei zum interkulturellen Austausch.

Die bunten Snacks sind verlockend. Hübsch drapiert und mundgerecht serviert, verführen sie zum Probieren. Das kann man mit gutem Gewissen tun: Statt Keksen oder Kräcker liegen auf dem Tisch in der Lessing-Realschule Schwarzbrotecken mit Frischkäse und Gemüse aus der Region. Gesund muss nicht „Bäh“ sein. Damit ist schon der erste Gedanke des etwas umständlichen Projektmottos „Beeing fit and sociable through dance, music and local dishes“ (gemeinsam fit durch Tanz, Musik und regionale Küche) erfüllt.

Bereits zum zweiten Mal nimmt die Schule an der Grenzstraße in Schalke an dem zweijährigen „Comenius“-Projekt teil, das von der EU finanziert wird. Erste Erfahrungen sammelte sie zwischen 2010 und 2012. Damals wie heute ist Sabine Simonse-Brunner die Koordinatorin. „Diesmal ist es unser Ziel, die Lebensweise der Schüler zu verändern“, sagt sie, „viele sitzen nur vor dem PC und essen Fast Food. Wir wollen durch gemeinsames Tanzen, Bewegen und Kochen mit Zutaten aus der Region zeigen, dass es auch anders geht.“

Mehr als 60 Schüler haben sich angemeldet

Bereits seit dem Sommer 2013 haben sich über 60 Schüler der Klassen acht bis zehn zur freiwilligen Teilnahme angemeldet. „Fast doppelt so viele wie beim letzten Mal“, sagt Schulleiter Wolfgang Kalveram. In „Clubs“ arbeiten sie zu verschiedenen Themen wie Fitness, Tanzen, Kochen, gesunde Ernährung oder Film zusammen.

Mit ihren Ergebnissen bereisen sie bis Mitte 2015 Comenius-Partnerschulen aus Italien, Spanien, Polen und der Türkei. Trabzon in der Türkei ist die erste Stadion. Für alle 60 Schüler reicht die Förderung aber nicht. Pro Reise werden vier bis sechs Schüler ausgewählt. Kriterien sind Engagement und Englischkenntnisse.

Unterstützung von VHS und Agenda-21-Büro

Gelsenkirchen wird aller Voraussicht nach der letzte Gastgeber sein. Der Grund: „Beim vergangenen Projekt war die Abschlussfeier in Riga sehr schlecht, wir hatten nicht einmal einen Raum zum Feiern“, sagt Simonse-Brunner, „die Hauptkoordinatorin aus der Türkei schlug uns als Ausrichter einer Abschlussveranstaltung vor. Die wollen wir nun auch bieten.“ Eilt da etwa der Ruf der deutschen Wertarbeit voraus? Schlecht wäre es nicht.

Unterstützt wird die Schule vom Agenda-21-Büro und der VHS. „Der globale Gedanke und das lokale Handeln entsprechen genau unseren Prinzipien“, sagt Agenda-21-Büroleiter Werner Rybarski. VHS-Direktor Michael Salisch: „Zwischen Schule und lebenslangem Lernen sehe ich die VHS als Brücke.“ Konkret stellt sie zum Beispiel das Film-Equipment.