Am Montag trat ADAC-Präsident Peter Meyer nach dem Manipulationsskandal von seinem Amt zurück. Dass der Skandal sich auch auf die Mitgliederzahlen auswirkt, davon geht der Klub aus. Offiziell rechnet man mit rund 15 000 Kündigungen bundesweit. Die Mitgliederzahl lag Ende 2013 bei rund 18,94 Millionen.
Auch beim für Gelsenkirchen zuständigen ADAC Westfalen ist der Druck nach den Schlagzeilen spürbar. „Es wäre ja blauäugig zu glauben, dass das alles keine Auswirkungen hat“, sagt Pressesprecher Peter Meintz. Wie viele der 1 316 740 Mitglieder kündigten, dazu möchte er keine Zahlen nennen. „Das lässt sich alles erst in sechs bis acht Wochen wirklich sagen“, betont er. Auch über die hiesige Mitgliederentwicklung könne er nichts Genaues sagen: „Die Zahlen für einzelne Städte oder Kreise erheben wir gar nicht.“ Schätzungsweise liege die Zahl der Gelsenkirchener ADAC-Mitglieder im „hohen fünfstelligen Bereich“. Auf eine Schätzung der Austritte möchte Meintz verzichten: „Das ist schwer quantifizierbar.“ Nach dem Motto: Keine Zahlen sind besser als falsche Zahlen.
Seitens der Mitglieder erlebten die ADAC-Geschäftsstellen wie die an der Daimlerstraße derzeit beides: Aufmunterung und Ärger. „Manche Mitglieder treten mit Lob an uns heran und sprechen uns Mut zu. Andere sind enttäuscht, wütend und beschimpfen sogar unsere Mitarbeiter“, sagt Meintz. Für diese sei das besonders schwierig. „Ihnen tut das natürlich weh, die stecken viel Herzblut in die Sache – denn wir sind immer noch ein Verein und kein Unternehmen, auch wenn das in den Medien oftmals anders dargestellt wird“, sagt Meintz.