Gelsenkirchen. . Geputzt, gereinigt, geschwitzt: der Stölting-Chef Hans Mosbacher ist für das RTL-Format der „Undercover Boss“. Eine Woche lang gab er gut getarnt den Praktikanten auf Jobsuche und wurde von seinen Mitarbeitern angelernt. Das Ergebnis präsentiert der Boss der Belegschaft auch in größerer Kino-Runde.
Der Mann, der Klaus Becker gibt, trägt Kassengestell im Pilotenlook und Langhaarperücke, schleppt, nun ja, einige Kilos zu viel durch seine Arbeitstage, wirkt ein wenig schlunzig und ist Praktikant für ein paar TV-Tage. Der Mann, der Hans Moosbacher ist, ist 56, gelernter Gebäudereiniger, macht sich gut im Business-Outfit und ist Chef in einem Unternehmen auf rasantem Wachstumskurs: Bundesweit 4250 Beschäftigte arbeiten unter Moosbachers Regie. Er leitet der Stölting Dienstleistungs-Gruppe, Sitz Gelsenkirchen-Erle, Jahresumsatz 2013 rund 78 Mio. Euro.
Für das RTL-Format „Undercover Boss“ schlüpfte Mosbacher in die Becker-Rolle. Zu sehen ist das Ergebnis am Montag, 10. Februar, 21.15 Uhr. Dann strahlt der Sender die vierte Boss-Folge der aktuellen Staffel aus. Mosbacher wird den Abend zelebrieren – mit den Doku-Beteiligten, mit rund 200 Gästen. Er hat einen Saal in den Apollo-Kinos angemietet, erst zur Gesprächsrunde mit Mitarbeitern, dann zum Becker-Rudel-Gucken.
Aus anderer Perspektive
Hans Mosbacher, Geschäftsführer und Gesellschafter des Personaldienstleistungsunternehmens Stölting Service Group, war im eigenen Betrieb undercover. Stölting, gewachsen aus einem 1899 gegründeten Gelsenkirchener Glasreinigungsbetrieb, ist längst ein Big-Player auf dem deutschen Markt mit rund 25 Niederlassungen – spezialisiert auf Gebäude- und Industriereinigung, Sicherheitsdienste und Gleisbausicherung, Zeitarbeit und Kurierdienste.
Als „Undercover Boss“ lernte Mosbacher sein Unternehmen eine Woche lang von einer ganz anderen Seite kennen. „Durch diesen Undercover-Einsatz habe ich die Möglichkeit zu sehen, ob das, was definiert worden ist, auch funktioniert“, so der Manager.
Böden schrubben und Fenster putzen
Der Praxistest als Praktikant Becker bescherte ihm unterschiedlichste Einsatztage und Einblicke: An Tag 1 steht Putzen auf dem Plan. der Chef wird als Reinigungskraft in einem Dortmunder Schwimmbad von Vorarbeiterin Monika Figelski eingewiesen. Dienstbeginn ist 3 Uhr morgens. Die frühe Uhrzeit macht Mosbacher/Becker zu schaffen, aber nicht nur: „Wenn man es nicht gewohnt ist, ist es körperlich schon grenzwertig“, stellt der 56-Jährige fest. Tag 2 vergeht als Sicherheitskraft in einem Münsteraner Fußballstadion. Der Boss soll Thorsten Gißler (42), Leitung Security, bei der Einlasskontrolle helfen.
Seinem gelernten Handwerk kommen weitere Tages-Jobs näher. In einem Möbelhaus in Recklinghausen muss der Firmen-Praktikant unerkannt den Boden schrubben und im Kölner Zoo zahlreiche Fenster putzen.