Gelsenkirchen. Der Zwischenstand der Studie zum Projekt Radschnellweg Ruhr („RS1“) stimmt den Regionalverband Ruhr optimistisch. Der für Gelsenkirchen geplante 2,8 Kilometer lange Abschnitt über die Trasse der Rheinischen Bahn gilt als „unproblematisch“.
An Gelsenkirchen sollte die Umsetzung des Radschnellwegs Ruhr (RS1) nicht scheitern. Das legt der Zwischenbericht einer entsprechenden Machbarkeitsstudie nahe, der am gestrigen Dienstag als Mitteilungsvorlage Gegenstand der Tagesordnung der 27. Sitzung der Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Süd im Wissenschaftspark war. 30.100 Gelsenkirchener leben im Einzugsbereich (zwei Kilometer Umkreis) des geplanten 2,8 Kilometer langen Streckenabschnitts, darunter 10.800 Erwerbstätige. „Der Abschnitt des RS1 in Gelsenkirchen stellt sich vergleichsweise unproblematisch dar“, heißt es in dem Papier.
Sollten die Pläne in die Tat umgesetzt werden, wird für das Unterfangen die Trasse der Rheinischen Bahn genutzt, die entlang der Stadtgrenze zu Bochum-Wattenscheid verläuft. In Essen wird die stillgelegte Trasse der Rheinischen Bahn bereits als Radweg genutzt. „Die Stadt Gelsenkirchen würde über vorhandene, teilweise noch weiter zu qualifizierende Zubringerrouten im regionalen Netz an den R1 angebunden“, lautet es in einer Passage des Zwischenberichts.
Ehemalige Gleisanbindung zur Zeche Holland
Über die abschnittsweise parallel laufende Kray-Wanner Bahn (Emscher Park Radweg) würden etwa Gelsenkirchen Mitte (über das Rheinelbe-Gelände) und Ückendorf angeschlossen. Darauf aufbauend, könnten über die Erzbahn die östlichen Stadtteile Gelsenkirchens und Herne angebunden werden. Die ehemalige Gleisanbindung zur Zeche Holland wäre zugleich Zubringer für Bochum-Wattenscheid.
Der Rat der Stadt hatte im September 2012 beschlossen, dass die Verwaltung das Projekt RS1 fachlich begleitet und bei der Realisierung mitwirkt. Der Radschnellweg Ruhr ist Teil einer Mobilitätsstrategie der Metropole Ruhr. Projektträger ist der Regionalverband Ruhr (RVR). Mit einer Länge von ca. 101 Kilometern soll der Weg vom Rhein in Duisburg über Mülheim, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund und Unna bis nach Hamm führen und somit acht Stadtzentren verbinden. Mehr als eine Million Menschen leben im engeren Einzugsbereich der geplanten Trasse, so ein Zwischenergebnis der Machbarkeitsstudie.
Kosten-Nutzen-Analyse im Herbst 2013 in Auftrag gegeben
Eine Kosten-Nutzen-Analyse gab der RVR im Herbst 2013 in Auftrag. Zahlen gibt es diesbezüglich bislang keine. Der Zwischenstand der Machbarkeitsstudie schließt mit einem positiven Ausblick: Mit einem von Duisburg bis Hamm durchgängig befahrbaren Radschnellweg könne gegen Ende des Jahrzehnts gerechnet werden.