WAZ-Leserin Christel Icking beklagt Probleme mit der Notrufnummer 116 117. Dringend habe sie einen ärztlichen Notdienst am 30. November 2013 gebraucht, ihre mindestens zehn Anrufe seien aber stets ins Leere gelaufen: „Ein Gesprächsaufbau war nicht möglich, das war die stereotype Antwort“, schreibt sie. Auch in den nächsten Tagen änderte sich daran nichts. Worauf sie bei der Feuerwehr Gelsenkirchen nachgefragt habe. Icking: „Man sagte mir, dass dort laufend verzweifelte Notrufe eingingen, weil der Notdienst nicht erreichbar sei.“

Feuerwehr-Chef Michael Axinger ist auf Anfrage der WAZ dem Fall nachgegangen. „Störungen des Notdienstnetzes sind uns in dem Zeitraum nicht bekannt“, sagt er. Möglicherweise handele es sich um ein Problem des Anbieters, die Antwort beim Rufaufbau deute darauf hin. Das vermutet auch Mona Dominas, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe (KV). „Wir haben keinerlei Störungen verzeichnet, es sieht danach aus, als ob Frau Icking ein Problem mit ihrem Telefonanbieter hatte.“

Was passiert eigentlich, wenn die Nummer 116 117 gewählt wird?

Mit dem Anruf und der Bandansage danach („Willkommen beim ärztlichen Bereitschaftsdienst . . .“ ) läuft bereits eine Suche, woher der Notruf kommt und welcher Bereitschaftsdienst für diesen Fall zuständig ist.

Erstes „Indiz“ ist die Ortsvorwahl. Sollte die nicht ausreichen, wird der Anrufer per Bandansage gebeten, seine Postleitzahl mitzuteilen. Danach muss zum Standort des Anrufers der passende Bereitschaftsdienst ermittelt werden. Das System greift dafür auf eine Datenbank (nebst Rufnummern) zurück. Mehrere hundert solcher Dienste gibt es bundesweit. Anrufer, die nicht automatisch an einen Bereitschaftsdienst weitergeleitet werden, weil sie etwa die Postleitzahl ihres Aufenthaltsortes nicht parat haben, werden mit einem zentralen Service-Center verbunden. Die Mitarbeiter dort nehmen die Adresse des Anrufers auf und leiten ihn direkt an den regionalen Bereitschaftsdienst weiter. Nach wenigen Sekunden klingelt dann in der dortigen Leitstelle, in der Bereitschaftsdienstpraxis oder beim diensthabenden Arzt das Telefon.