Waren es bei d er ersten Zählung 2012 noch etwa 1300 Kinder, oder etwa 16%, so trugen bei der zweiten Zählung im November 2013 weniger als 500 Gelsenkirchener Grundschüler, rund 5%, die vom ADAC kostenlos verteilten Sicherheitswesten. Die Verkehrswacht ist entsetzt von dem Ergebnis.

Nur noch rund 5% der Grundschüler tragen eine Sicherheitsweste. Das ist das alarmierende Ergebnis der letzten Zählung der Ordnungspartner vor den Gelsenkirchener Grundschulen. Bei der Zählung im November 2012 hatten noch rund 1300 Kinder – etwa 16% – die Weste an, jetzt waren es weniger als 500.

Die Ordnungspartner „Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr“ – ein Zusammenschluss von Stadtverwaltung, Verkehrswacht, Bogestra und Polizei in Gelsenkirchen – sind einigermaßen enttäuscht vom Ergebnis ihrer Zählung.

Sie wurde im „dunklen“ Monat November vor den 39 Gelsenkirchener Grundschulen jeweils 30 Minuten lang bis zum Unterrichtsbeginn durchgeführt, ebenso wie schon im Vorjahr. 2012 machte man die erste Zählung, weil man kontrollieren wollte, ob die Warnwesten tatsächlich genutzt werden.

Mit Sicherheitsweste schon aus 150 m Entfernung zu erkennen

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Wie die Ordnungspartner festgestellt haben, ist die Nutzung an Aden einzelnen Grundschulen sehr unterschiedlich. An einer Schule im Gelsenkirchener Süden beispielsweise trug sie nicht ein einziges Kind. Positiv fiel dagegen erneut die Bülseschule in Scholven auf, wo rund 25% der Kinder mit Weste unterwegs waren. 2012 bekamen die drei Schulen mit dem besten Ergebnis Preise.

Die Westen werden vom ADAC seit vier Jahren an die Schulanfänger verteilt, zu Beginn dieses Schuljahres bundesweit 770 000. Schirmherr der Aktion ist in diesem Jahr das Bundesverkehrsministerium. Von der Maßnahme erhofft man sich mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr, denn jährlich verunglücken immer noch rund 30 000 Kinder auf der Straße.

Viele Unfälle ließen sich vermeiden, wenn die kleinen Verkehrsteilnehmer besser gesehen würden. Mit einer Warnweste bekleidet, sind sie bereits aus rund 150 Metern Entfernung von Autofahrern zu erkennen.

Eltern sollen 2013 bei Info-Veranstaltungen besser sensibilisiert werden

Die Westen sind so groß, dass sie auch über der Winterjacke getragen werden können. Sie wurden eigens für diese Aktion konzipiert, sind neutral, haben eine Kapuze und: Sie werden kostenlos an die Schüler abgegeben. Doch was nützen sie, wenn sie zu Hause liegen bleiben?

Die Westen können von den Grundschulen angefordert werden – das machen fast alle in Gelsenkirchen – und werden dann in den Klassen verteilt. Ob sie aber getragen werden, liegt am Einfluss der Eltern, bei denen das Thema aber wohl noch nicht so richtig angekommen ist. Mit Infoveranstaltungen soll ihnen nun auf die Sprünge geholfen werden. Denn, so Helmut Barek von der Verkehrswacht: „Je mehr Kinder die Weste tragen, desto mehr neue kommen dazu!“