Gelsenkirchen. . Bildes aus alten Zeiten zieren seit einigen Wochen den Bauzaun am Gelsenkirchener Heinrich-König-Platz. Zum einen dienen sie als Verschönerung der Baustelle, zum anderen sind sie Informationsquelle. Viele Passanten bleiben stehen und kommen ins Gespräch, wie ihre Stadt vor rund 200 Jahren ausgesehen hat.

Den Baustellenzaun am Heinrich-König-Platz zieren seit einigen Wochen Bilder aus alten Zeiten. Mit dem Schwerpunkt Neumarkt und Heinrich-König-Platz zeigen die historischen Fotos die Entwicklung des Quartiers über rund zweihundert Jahre. Ein echter Blickfang, den alle Generationen offensichtlich gut finden.

1800: Das Dorf Gelsenkirchen hat weniger als 500 Einwohner und lässt noch mittelalterlicher Spuren erkennen. Der Kirchplatz, heutiger Heinrich-König-Platz, ist Zentrum des Dorfes. Dieses Bild zeigt eines der rund 20 Zeitleisten-Plakate am Baustellenzaun. Rundherum hat sich in den vergangenen 200 Jahren eine Großstadt entwickelt, die nicht wiederzuerkennen ist. „Wir wollten die Baustelle attraktiver machen und hatten die Idee, alte Fotos des Platzes aufzuhängen“, erklärt Peter Lessmann vom Stadtumbaubüro die neuen Bauzäune.

Viele Passanten bleiben stehen, lesen und schauen. Die Älteren erinnern sich an die Zeiten, als die Stadtsparkasse gerade neu gebaut wurde. So auch Gisela Kinner. Die Gelsenkirchenerin ist jeden Tag in der Innenstadt und verfolgt den Verlauf der Baustelle. „Ich bin gespannt, was hier entsteht. Ich fand den Heinrich-König-Platz vorher auch nicht besonders hässlich.“ Die Erinnerungen, die die Bilder an den Bauzäunen zeigen, hat sie aus ihrer Jugend noch gut vor Augen. „Es war damals so schön hier und immer wieder wurde etwas neues gebaut.“ Über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen erkundigt sie sich bei Peter Lessmann, der weitere Plakate, diesmal mit Blicklöchern auf die Baustelle, aufhängt. „Sie ist da nicht die Einzige. Viele Leute fragen mich, wie es hier aussehen wird und unterhalten sich mit mir über die Vergangenheit.“

Baustelle als Informationsquelle

Finanziert wurden die Plakate durch die Mittel für den Stadtumbau, die für die Öffentlichkeitsarbeit zurückgelegt wurden, die Fotos stammen vom Institut für Stadtgeschichte. In Zusammenarbeit wurden Fotos ausgewählt, datiert und Texte als Zusatzinformation verfasst.

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Der jetzige Blick auf die Baustelle wird in den kommenden Monaten ebenso zur Geschichte, wie die Bilder am Bauzaun. „So wie die Zeitleiste momentan aufgestellt ist, wird sie im Rahmen der Baumaßnahmen nie wieder stehen“, so Lessmann: „Denn die Zäune werden je nach Bauabschnitt verrückt oder ganz weggestellt.“ Das letzte Foto zeigt einen „Blick in die Zukunft“. Hier können Besucher schauen, wie der Platz nach der Fertigstellung 2015 aussehen soll.