Gelsenkirchen. Die Drogenberatung Kontaktcentrum ist gewachsen: um eine geschützte Anlaufstelle für Frauen und ihre Kinder, zumeist aus dem Projekt „tough enough“. Männer sind hier nicht gern gesehen. Einzige Ausnahme: die Elterngruppe. Aber selbst hier sind Väter noch eine Ausnahme.

Die Drogenberatung Kontaktcentrum ist gewachsen: um eine geschützte Anlaufstelle für Frauen und ihre Kinder, zumeist aus dem Projekt „tough enough“. Männer sind hier nicht gern gesehen. Einzige Ausnahme: die Elterngruppe. Aber selbst hier sind Väter noch eine Ausnahme. Einer ist zurzeit dabei.

Katharina Küsgen, die das Angebot für Frauen in den neuen Räumen der Liboriusstraße 37 mit Svenja Sund als sozialpädagogische Mitarbeiterin begleitet, erklärt die Entstehungsgeschichte. „Frauen thematisieren ihre Probleme im Beisein der Männer im Café nicht.“ Aus nachvollziehbaren Gründen. Viele Suchtmittelkonsumentinnen sind Opfer häuslicher, männlicher Gewalt geworden, oft waren seelische, körperliche oder sexuelle Gewalttaten der Auslöser für ihren späteren Drogenkonsum. Das Beziehungsgeflecht Gewalt und Droge und die daraus gewachsene Ablehnung, im Beisein von Männern zu reden, hat zu der Idee geführt, das vorhandene Angebot für Frauen auszuweiten.

In der renovierten Wohnung gibt es einen Kinderbereich. Dorthin kann sich der Nachwuchs etwa samstags nach dem Elternfrühstück zurückziehen. Die Erwachsenen bleiben unter sich. „Thematisch stehen die Stärkung von Erziehungskompetenz und die Bewältigung ganz alltäglicher Probleme im Vordergrund“, sagt Katharina Küsgen. Die Resonanz? „Die Frauen und Eltern vermitteln uns, dass sie das Angebot sehr schätzen und dass sie sich hier wirklich entspannen.“ Ein Ziel, sagt die Sozialwissenschaftlerin, hätten alle, gleich ob aktiv konsumierend oder substituiert: „Eltern wollen auf keinen Fall, dass ihre Kinder den gleichen Weg gehen.“

Damit ist der Bogen zum Projekt „tough enough“ geschlagen. Kinder und Jugendliche sollen in dem auf drei Jahre angelegten Projektzeitraum lernen, ihre Stärken zu entdecken und zu festigen, um Drogen „klare Kante“ zu zeigen. Außerdem sorgen die Gruppenangebote speziell für sie für altersgerechte Angebote. Viel zu früh sind sie als Kind Drogen konsumierender Eltern in die Rolle des Beschützers hinein gewachsen. „Was wir erreichen wollen, ist, dass diese Kinder drei Stundenvöllig unbelastet vom Alltag sein können“, sagt Katharina Küsgen.