Gelsenkirchen.

Der Knaller war eine echtes Risiko: In einem Pissoir einer Toilettenanlage der Lessing-Realschule an der Grenzstraße zündeten Mittwoch Jugendliche einen Böller – die Explosion war so heftig, dass die Keramik dabei zu Bruch ging.

Der 47-jährigen Hausmeisterin der Schule war gegen 12.45 Uhr bei ihrem Rundgang eine Gruppe von etwa acht Jugendlichen aufgefallen, die plötzlich aus der Jungentoilette herausstürmte. Kurz darauf hörte sie einen lauten Knall. Als die geschockte Frau mit dem herbeigerufenen Schulleiter den Toilettenraum betrat, wurde laut Polizei das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Vom Schulleiter zur Rede gestellt, gaben zwei Schüler (14 und 15 Jahre) aus der Gruppe zu, einen angezündeten Böller in das Urinal geworfen zu haben. Sie hätten aber nicht damit gerechnet, dass der Feuerwerkskörper einen solchen Schaden anrichten würde.

Die Polizei geht davon aus, dass der Sprengsatz nicht von Schülern fabriziert wurde. Es soll sich um einen sogenannten „Polenböller“ gehandelt haben, der in Deutschland grundsätzlich nicht zugelassen ist und laut Polizeisprecher Johannes Schäfers „als sehr gefährlich gilt“. Die Polizei ermittelt, woher die Schüler den Böller hatten. Denn auch die Einfuhr ist strafbar. Abbrennen von Pyrotechnik (Klasse II) ist übrigens grundsätzlich erst am 31. Dezember ab Mitternacht für Personen ab 18 Jahren erlaubt.