In ganz Europa ist der Niederländer Laurens Thoen in Sachen Zirkus unterwegs gewesen. Thoen kritisch: „Aber nur in Deutschland gelten wir nicht als Kulturbetriebe, sondern als reine Wirtschaftsunternehmen.“ Das sieht dann so aus: „Alle unsere Artisten sind selbstverständlich komplett in allen Bereichen versichert. Selbst für die mongolische Gruppe muss Pflegeversicherung bezahlt werden, obwohl sie nach ihrem Gastspiel in Gelsenkirchen wieder zurück in die Heimat fliegen. Hin und zurück nach Ulan Batour, das kostet 15 000 Euro.“ Subventionen seien für Theater und Opernhäuser normal, aber davon könne ein Zirkus nur träumen. „In Frankreich gibt es im Kulturministerium eine eigene Abteilung für Zirkus, weil in Frankreich Zirkus als Kultur geschätzt wird.“

Laurens Thoen beschreibt sein Metier so; „Zirkus ist nicht romantisch, Zirkus ist faszinierend. Es ist Arbeit, viel Arbeit und harte Arbeit, Wenn es regnet, wird’s dreckig und matschig. Aber drinnen herrscht Magie. Man sagt, wer einmal im Zirkus seine Sohlen durchgelaufen hat, kommt davon nie wieder los.“