Auch wenn sich so manch ehemaliger Kirchenbesucher schwer tut mit den neuen „Bewohnern“: Vielen Gemeinden gehen die Mitglieder aus, sie stecken in finanziellen Schwierigkeiten. Und bevor die ungenutzten Gotteshäuser langsam verfallen, ist eine Umnutzung sinnvoll. So wie in der Gnadenkirche.

Auch wenn sich so manch ehemaliger Kirchenbesucher schwer tut mit den neuen „Bewohnern“: Vielen Gemeinden gehen die Mitglieder aus, sie stecken in finanziellen Schwierigkeiten. Und bevor die ungenutzten Gotteshäuser langsam verfallen, ist eine Umnutzung sinnvoll. So wie in der Gnadenkirche.

Wenn der Umbau des Gemeindezentrums Gnadenkirche an der Freiligrathstraße abgeschlossen ist, wird der Gebäudekomplex (800 m²) eine neue Tagespflegestätte mit 18 Plätzen und die Diakonie-Station Buer-Süd beherbergen. Helle, lichte Räume, ein behindertengerechter Zugang, Grünfläche und Hofzufahrt sind prädestiniert für die Nutzung als Tagespflegestätte.

Die demografische Entwicklung und die Strukturveränderungen machen die Tagespflege für Senioren zu einem viel gefragten Angebot. „Der Bau einer zweiten Tagespflege ist aufgrund der sehr starken Auslastung unserer Einrichtung in Gelsenkirchen-Rotthausen dringend von Nöten“, sagt Knut Jahndorf, zentraler Pflegedienstleiter der Ambulanten Dienste. Mit 18 Plätzen können rund 55 Senioren versorgt werden; nicht jeder Besucher kommt ja jeden Tag.

Entlastung für Angehörige

Insbesondere ältere Menschen, die Betreuung und Pflege benötigen und auf Hilfe im Alltag angewiesen sind, sollen in der Tagespflege betreut werden. Vier examinierte Kranken-/Altenpfleger und sechs weitere Hilfskräfte werden mit den Gästen einen normalen Tagesablauf (mit Mahlzeiten) gestalten. „Wir werden nicht nur physische Betreuung, sondern auch ein anregendes Programm bieten, das Abwechslung im Alltag und Belebung für den Geist beinhaltet“, verspricht Jahndorf. „Dementiell erkrankte Besucher werden nach ihren Möglichkeiten betreut.“ Die Einrichtung dient auch der Entlastung von pflegenden Angehörigen. Die Einrichtung ist wochentags von acht bis 16 Uhr geöffnet. Durch die neue Tagespflege werden außerdem zehn neue Arbeitsplätze entstehen.

Die Umbaukosten des Gebäudekomplexes veranschlagt die Diakonie mit 250 000 bis 300 000 Euro. Nicht inbegriffen ist die Renovierung der Gnadenkirche, die Mitte 2012 entwidmet wurde. In dem Kirchenhaus entsteht ein modernes Tagungs- und Veranstaltungszentrum, bei dem der Charakter der Gnadenkirche und ihre bunten Kirchenfenster erhalten bleiben. Gruppen der Apostel-Gemeinde (Frauenhilfe) treffen sich weiterhin im Gemeindesaal.

Läuft alles nach Plan, wird das Diakoniezentrum Gnadenkirche in den nächsten Monaten eröffnet.