Die Kapazitäten der Parkhäuser sind häufig nicht ausgelastet, trotzdem passt einfach kein Auto mehr rein. Gelsenkirchen macht da keine Ausnahme. Ursache: Moderne Autos sind breiter. Die Hintergründe des Dilemmas und wie viele Parkplätze die Stadt in Gelsenkirchen betreibt, finden Sier hier.

Zentral gelegene Parkplätze sind gerade in der Vorweihnachtszeit heiß begehrt – und ebenso schwer zu kriegen. Das liegt – zumindest dem Empfinden einiger Parkhaus-Parker nach jedoch nicht nur an der begrenzten Anzahl, sondern auch an der Größe der einzelnen Buchten. Die Folge: Obwohl die Kapazität des Parkhauses noch nicht ausgelastet ist, passt einfach kein Auto mehr in die verbliebenen Lücken. Und wenn, dann hat der Fahrer keinen Platz zum Aussteigen oder darf sich von seinen Seitenspiegeln verabschieden.

„Das Problem ist uns natürlich bekannt“, sagt Werner Löwer, Geschäftsführer der Gelsenkirchener Verkehrsgesellschaft. Er ist unter anderem für die Verwaltung der vier städtischen Parkhäuser und Tiefgaragen zuständig. Diese liegen am südlichen Teil des Hauptbahnhofs (mit 314 Plätzen), am Bildungszentrum (138), an der Husemannstraße (83) und an der Robert-Koch-Straße (140). Der Knackpunkt, sagt Löwer, sei der Stand der Technik: „Die Parkhäuser wurden in den 1970er-Jahren gebaut. Und nach der damals so genannten Garagenverordnung (heute Sonderbauverordnung, die Red.) mussten Parkbuchten 2,30 Meter breit sein.“ Nicht schmaler, aber auch nicht größer. Das Dilemma heute: Die Autos werden größer und breiter, die Parkhäuser nicht.

Angst vor dem Minusgeschäft

„Man könnte natürlich aus drei Parkplätzen zwei machen. Aber dann gäbe es noch weniger Parkplätze und es wäre natürlich ein Minusgeschäft“, sagt Löwer.

Neuere Parkhäuser hätten jedoch, um mehr Platz für große, moderne Wagen zu schaffen, häufig Buchten in Übergröße – mit einer Breite von 2,50 Metern. „Aber wer nimmt schon einen Millionenbetrag in die Hand, lässt das alte Parkhaus abreißen und ein neues aufbauen?“, sagt Löwer. Denn anders als bei Parkplätzen, die auch die Stadt beispielsweise an der Vattmannstraße im Sinne einer komfortableren Parksituation sanieren lässt, lassen sich Stützpfeiler in Parkhäusern oder Tiefgaragen eben nicht einfach verschieben.

Eine wirkliche Lösung für die angespannten Parkszenen hat Löwer jedoch nicht parat. Sein Rat ist eher ein Appell an mehr Rücksichtnahme. Stichwort: Ein Auto, ein Parkplatz.

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