Gelsenkirchen. Fraktionschef Dr. Klaus Haertel und Parteivorsitzende Heike Gebhard sind zufrieden. Die vier neuen Bewerber um ein Ratsmandat bei der Kommunalwahl 2014 würden das gesellschaftliche Spektrum gut abbilden. Nicht mehr antreten wird die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Barbara Filthaus.

„Die SPD in Gelsenkirchen wird weiblicher.“ Verspricht Parteichefin Heike Gebhard – natürlich unter dem Vorbehalt, dass die Genossen bei der Kommunalwahl im Mai 2014 auf die 34 Ratsmandate kommen, die sie aktuell haben. „Dann würde unser Frauenanteil 41 Prozent betragen.“ Während hinter dem Wahlausgang noch ein Fragezeichen steht, sind die personellen Weichen bereits gestellt.

Recht früh, wohlgemerkt. „Aber die Stärke unserer Fraktion ist ja auch eine Verpflichtung, sich rechtzeitig aufzustellen, damit es für die Neuen ein gleitender Übergang ist“. Die Neuen: Juso-Vorsitzende Sandra Latzke (26), die in Buer den Wahlkreis von Holger Niblau übernimmt, Elsbeth Schmidt (67), die anstelle von Vera Wyra Kandidatin in Beckhausen ist, Roberto Randelli (40), der in die Fußstapfen von Barbara Filthaus tritt und in Hessler Flagge zeigt sowie Nezahat Kilinc (48), Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt und Mitglied im Integrationsrat. Sie tritt in Bismarck an.

Heike Gebhard und Fraktionsvorsitzender Dr. Klaus Haertel, der die Reserveliste anführt, sind zufrieden und glauben, „dass wir mit unseren neuen Kandidaten die Gesellschaft gut abbilden.“ Damit die Bewerber um ein Ratsmandat sich auf die Arbeit als Fraktionsangehörige vorbereiten können, kündigt Haertel an, die Satzung werde entsprechend geändert, um die Teilnahme der Kandidaten an den öffentlichen Teilen der Fraktionssitzungen zu ermöglichen.

Das sind die vier Neuen

Roberto Randelli, heute Angestellter der Knappschaft-Bahn-See, hat auf der Zeche Hugo seine Ausbildung zum Energie-Elektroniker absolviert, war 13 Jahre im Bergbau tätig und Konzern-Jugendsprecher. Er ist ein waschechter Hessleraner mit italienischen Wurzeln. 1997 trat er der SPD bei. Seit 2009 ist der heute 40-Jährige Bezirksverordneter.

Elsbeth Schmidt, verheiratet und Mutter dreier Kinder, lebt seit 1970 in Beckhausen und trat 1976 in die SPD ein. Die gelernte Kauffrau beendete ihre Arbeit bei der Eisenbahner-Gewerkschaft, um eine längere Pause für die Kinder einzulegen. Anschließend war sie im Bürgerbüro von SPD-MdB Karl-Heinz Edelbrock und bei der ÖTV beschäftigt, die sie als kommissarische Geschäftsführerin zu Verdi übergeleitet hat. Seit 2005 ist sie im OV Beckhausen wieder aktiv.

Nezahat Kilinc und ihre Mutter folgten 1968 dem Vater nach Deutschland. Sie fand sich hier schnell zurecht, absolvierte nach der Schule eine Ausbildung zur Rechtsanwalt- und Notargehilfin. Ihre Familie sei schon immer SPD-nah gewesen, sagt sie. 2010 sei sie selbst dann beigetreten. Sie versteht sich als Sprachrohr von Migranten.

Juso-Vorsitzende ist die Jüngste im Kandidatenkarussell

Das Nesthäkchen unter den Neuen, Sandra Latzke, ist bereits aktiv: als Juso-Vorsitzende, sachkundige Bürgerin im Bildungsausschuss, Beisitzerin im Unterbezirksvorstand, Beisitzerin in der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) sowie Beisitzerin im Ortsverein Buer-Mitte I.

Seit 2007 ist Latzke Parteimitglied. Fachabi und Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau hatte sie bereits in der Tasche, als sie 2010 das Abitur am Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe machte. Sandra Latzke hat an der Ruhr-Uni Bochum ihr Bachelor-Studium abgeschlossen und sattelt dort jetzt den Master in Geographie und Sozialwissenschaften drauf.