Der Adventskranz ist ein Brauch aus dem 19. Jahrhundert. Der evangelische Pastor Johann Hinrich Wichern engagierte sich besonders für Kinder, die in benachteiligten sozialen Verhältnissen lebten. Er hängte den allerersten Adventskranz im „Rauhen Haus“ in Hamburg auf, das ein Heim für schwer erziehbare Jugendliche war. Dieser Kranz hatte zunächst noch 24 Kerzen, für jeden Tag eine und sollte die Zeit bis zum Weihnachtstag sichtbar machen. Aus pädagogischer Sicht eine kluge Erfindung, denn Kinder können sich unter vier Wochen keine Zeitspanne vorstellen. Je mehr Kerzen auf dem Kranz brannten, desto näher rückte das Fest. Damals war der erste Weihnachtsfeiertag, also der 25. Dezember, das eigentliche Fest.
Brannten also alle Kerzen einen Tag lang, war Krippenfest. Später funktionierte Wichern den Kranz um. Seitdem hat er vier Kerzen, für jeden Sonntag eine.