Gelsenkirchen.

Er tanzte den Teufel in „Die Geschichte vom Soldaten“ und den Schattenmann in „Schwanensee“. Er war der böse Wolf im Kinderballett „Spieglein, Spieglein“ und der Minenarbeiter in „Ruß“: Joseph Bunn ist seit zwei Spielzeiten Tänzer des Gelsenkirchener Ballett im Revier. Nun auch ein preisgekrönter: Bunn erhielt den mit 7500 Euro dotierten NRW-Förderpreis.

Damit gerät das Ballett unter Direktorin Bridget Breiner erneut in den Fokus einer großen Öffentlichkeit, konnte die US-Amerikanerin doch erst kürzlich den Deutschen Theaterpreis „Faust“ in Berlin entgegennehmen.

Joseph Bunn wurde in den USA, genauer in Connecticut, geboren, studierte in Amerika. Nach einigen Stationen wurde er in der letzten Spielzeit Mitglied des Balletts im Musiktheater. Hier begeistert er als äußerst präsenter, kraftvoller Tänzer, der athletisch und nahezu akrobatisch zu agieren vermag. In der vergangenen Spielzeit tanzte er als Solist u.a. in Bridget Breiners „La Grande Parade du Funk“ an der Seite von Aidan Gibson im Rahmen der Eröffnungsgala „Der erste Gang“, trat als Minenarbeiter Mitch in Bridget Breiners Handlungsballett „Ruß“ auf und verkörperte die Rolle des Teufels in Strawinskys „Die Geschichte vom Soldaten“, die der Choreograph Jiří Bubeníček speziell für ihn kreierte.

Motivation durch die Compagnie

Darüber hinaus feierte er in dieser Spielzeit zusammen mit Junior Demitre einen großen Erfolg mit der Uraufführung des Kinderballetts „Spieglein, Spieglein“, das beide Tänzer der Gelsenkirchener Compagnie auf den Leib geschneidert hatten. In der aktuellen Spielzeit tanzt Joseph Bunn u.a. in „Schwanensee“ und in der Wiederaufnahme der „Geschichte vom Soldaten“.

Den Preis nahm der Tänzer im Ständehaus K21 der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf überglücklich entgegen. Der Amerikaner lebt zusammen mit seinem knapp einjährigen Sohn Aiden und seiner Frau in Gelsenkirchen. Über den Förderpreis jubelte er auf Facebook: „Ich danke allen, die mich bisher auf meinem Weg als Künstler unterstützt haben. Sehr froh bin ich, am MiR mit so vielen talentierten Künstlern zusammen arbeiten zu können. Das ist ein Sieg für uns alle.“

Und zur WAZ: „Die tollen Tänzer hier motivieren mich, immer besser zu werden. Jeden Tag tragen sie dazu bei, dass das Licht Gelsenkirchens heller scheint, und dass wir alle zusammen wunderbare Kunst machen können.“

Bunn betonte, sehr dankbar über die Auszeichnung zu sein: „Ich widme den Preis meinem Musiktheater im Revier!“