Gelsenkirchen. . Die Polizei hat den Porsche Cayenne, der am frühen Sonntagmorgen beinahe ins Foyer des Hotel Ibis in Gelsenkirchen gerast wäre, sicher gestellt. Auch Sachverständige werden zur Klärung der Unfall-Ursache nun herbeigezogen. Der 25-jährige Fahrer und sein 27-jähriger Beifahrer schweigen gegenüber der Polizei.

An den Glastüren, die ins Foyer des Hotel Ibis in Gelsenkirchen führen, sind Aufkleber angebracht. „Herzlich Willkommen“ heißt das Haus seine Gäste von außen, „Gute Fahrt“ wünscht es den Abreisenden von innen. Ironie des Schicksals: Völlig zerstört steht am frühen Sonntagmorgen ein Porsche Cayenne rechts neben den Türen. Fast wäre der 25-jährige Fahrer ins Hotel gerast. Am Tag danach ist die Erleichterung bei Polizeisprecher Guido Hesse weiter groß. „Relativ glimpflich“, bilanziert Hesse, sei der Unfall letztlich ausgegangen: „Es hätte auch ganz böse enden können.“

Mit "deutlich überhöhter Geschwindigkeit"

Es ist 1.30 Uhr am frühen Sonntagmorgen, als ein 25-jähriger Herner und ein 27-jähriger Dortmunder mit dem zehn Jahre alten Porsche Cayenne des Jüngeren, dessen Tacho bei 200.000 Kilometern steht, über die Husemannstraße fahren. Oder besser: rasen. Zeugen werden der Polizei später von „deutlich überhöhter Geschwindigkeit“ berichten. In der scharfen Rechtskurve vor dem Hotel verliert der 25-Jährige die Kontrolle über den Porsche, über den Mittelstreifen schießt er Richtung des Ibis. Ein Stahlträger und die Glasfront stoppen die Irrfahrt. Leicht verletzt entsteigt der Beifahrer dem Porsche. Der Fahrer hat Schürf- und Schnittverletzungen erlitten, er klagt über Schmerzen im Bein. Ein Rettungswagen bringt ihn ins Krankenhaus. Der Gesundheitszustand des 25-Jährigen sei aber „stabil“, sagt Polizeisprecher Hesse am Montag. Glück im Unglück haben drei junge Frauen (21, 22 und 23 Jahre alt) aus Süddeutschland, die sich zum Unfall-Zeitpunkt im Eingangsbereich aufhalten. Offenbar handelt es sich um Hotel-Gäste. Geschockt, aber nahezu unversehrt überstehen die Frauen den Crash.

Im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis

Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Der völlig zerstörte Cayenne, an dem Totalschaden entstand, wurde sicher gestellt und wird nun untersucht. Weil der Fahrer „stark nach Alkohol roch“, wie Hesse sagt, und auch der Einfluss von Betäubungsmitteln nicht ausgeschlossen werden kann, wurden zwei Blutproben entnommen, deren Ergebnis allerdings noch nicht feststeht. Der 25-Jährige war zum Zeitpunkt des Unfalls im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Zum Unfall-Hergang und zu seiner Vorgeschichte haben der Herner und der Dortmunder gegenüber der Polizei bislang keine Angaben gemacht.

"Wir hatten großes Glück im Unglück"

Zeitnah nach dem Unfall vor Ort war Stephan Drömer, Regionaltechnischer Leiter Grand City Hotels & Resort, zu denen auch die Ibis-Häuser gehören. Ihm habe sich "ein Bild der Verwüstung" geboten. Ein Sachverständiger soll am Dienstag die Schäden ermitteln, die im Hotel entstanden sind. Drömer würdigt nicht zuletzt seine Mitarbeiter für ihr "umgehendes und beherztes" Handeln. Am Tag nach dem spektakulären Crash steht auch für Drömer fest: "Wir hatten großes Glück im Unglück."