Auf der Hühnerfarm ist die Verwirrung groß: Statt eines flauschigen Entenkükens schlüpft ein graues, hässliches Etwas aus dem letzten Ei der Enteneltern Ida und Erwin. Gnomy kann noch nicht mal Quaken, sondern gibt nur ein schrilles „Honk!” von sich.

Alle auf dem Hof sind sich einig: Dieser Außenseiter gehört nicht hierher. Nur die Mutter hält zu ihm. Traurig folgt Gnomy dem hinterhältigen Kater, der im Kochbuch schon das Rezept für „Ente à l'orange” aufgeschlagen hat. . .

Das „Junge Musiktheater” der Städtischen Musikschule hat mit seiner neuesten Musicalproduktion „Honk!” einen Volltreffer gelandet. Das muntere Stück von George Stiles (Musik) und Anthony Drewe (Text) bietet nicht nur kurzweilige Unterhaltung für die ganze Familie, sondern stellt auch ein eindringliches Plädoyer für mehr Toleranz dem Anderssein gegenüber dar. Barbara Petzolds ideenreiche Inszenierung streicht diesen Aspekt ohne moralischen Zeigefinger, aber dennoch nachdrücklich hervor: Die Enten, Hühner und Gänse tragen keine Federkostüme, sondern sehen aus wie ganz normale Kinder und Jugendliche. Dies ist eben, trotz der Märchenvorlage „Das hässliche Entlein”, eine Geschichte aus dem Leben, die alle angeht.

Die Darsteller stellen ihr Talent unter Beweis und zeigen, wieviel Spaß ihnen das Agieren auf der Bühne bereitet. Christian Mohr brilliert als hässliches Entlein mit Stimme (die auch bei ausgefallenem Mikro trägt), schauspielerischer Präsenz und Körperbeherrschung. Aber auch die anderen Solisten überzeugen durch jede Menge geballtes Talent: Christine Terstegen und Jonas Huyeng können sich als Entenpärchen herrlich anzicken, während der als Rocker in schwarzes Leder gekleidete Kater (Lennart Hantke) eine smarte Bedrohung für junges Geflügel darstellt. Alle anderen Mitwirkenden spielen oft mehrere Rollen - eine starke Ensembleleistung, begleitet von der agilen Band unter Leitung von Edwin Pröm.

Ob Gnomy nach Hause findet und zum schönen Schwan wird? Am 13. und 14. März (18 Uhr) gibt es noch zwei Aufführungen im Consol Theater. Karten: 9882282.