„Ist Gelsenkirchen die faulste Stadt Deutschlands?“. Ist Gerald Hörhan der faulste Akademiker Europas?
Wenn ein Mathematiker, Betriebswirt und selbsternannter Investmentpunk darauf verzichtet, seine Ergüsse als Satire zu veröffentlichen und erwartet, ernst genommen zu werden, dann hat er ganz offensichtlich alle Inhalte seines Studiums vergessen oder er hat sie nie verstanden; oder eben:
Er ist zu faul, sich in die manchmal komplizierten Zusammenhänge sozio-ökonomischer Daten einzuarbeiten.
Anders ist nicht zu erklären, wieso er direkt aus nüchternen Fakten wie Bevölkerungszusammensetzung, Wirtschaftsgeschichte, Einkommensverhältnissen, Krankheitsquoten usw. auf eine persönlich moralische Eigenschaft wie Faulheit der Menschen schließt.
Über politische Entscheidungen aus Vergangenheit und Gegenwart lässt sich trefflich streiten und das ist auch wichtig und notwendig. Dabei aber Ursachen und Folgen nicht zu unterscheiden und dann auch noch die Menschen in Gelsenkirchen und anderen Städten mit Dreck zu bewerfen...
Erklärbar wird eine solche „Studie“ nur als wohlüberlegter Werbefeldzug für neue Veröffentlichungen. Bei deren Niveau aber kann der Preis nicht hoch sein. Und das hätte dann den Vorteil, dass wir in Gelsenkirchen günstig an Hygieneartikel kommen, um bei unseren kleinen Einkommen nicht noch teure Rollen solchen Papiers kaufen zu müssen. Schade, soweit ich weiß, steht der diesjährige Geierabend schon. Ansonsten hätten wir einen würdigen Preisträger für den „Pannekopp des Jahres“. Dieter Heisig, Sozialpfarrer