Gelsenkirchen. .

Gleich nach Ende der Herbstferien startet die Aktion „Sichtbarkeit bei Dunkelheit“. An unterschiedlichen Tagen stehen Mitglieder der Ordnungspartnerschaft „Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr“ vor Unterrichtsbeginn an allen Grundschulen der Stadt. Die Vertreter von Stadtverwaltung, Verkehrswacht, Polizei Gelsenkirchen und Bogestra, beobachten die Schüler auf ihrem Schulweg. „Wo wir stehen, wird nicht verraten. Wir wollen feststellen, ob die Kinder reflektierende Gegenstände tragen“, sagt Helmut Barek, Vorsitzender der Verkehrswacht Gelsenkirchen.

Ziel der Aktion ist, dass die Kinder sicher durch den Straßenverkehr kommen. Warnwesten bzw. Warnüberwürfe können schlimmste Verkehrsunfälle verhindern. Die Kinder sind in der Regel Verkehrsanfänger und nicht so sicher wie Erwachsene.

Warnwesten-Contest 2012

Die Mitglieder der Ordnungspartnerschaft erwarten allerdings auch, dass Eltern und Lehrer auf das Bekleidungsverhalten der Kinder intensiv Einfluss nehmen, weil Verkehrserziehung immer noch eine Gemeinschaftsaufgabe ist.

Diese Forderung wird von der Verkehrswacht nicht ohne Grund formuliert. Im letzten Jahr hatte die Ordnungspartnerschaft die Gelsenkirchener Grundschulen zum „Warnwesten -Contest 2012“ aufgerufen. Im November wurde an den 39 Grundschulen gezählt, wie viele Schüler morgens auf dem Schulweg Warnwesten bzw. Warnüberwürfe mit reflektierendem Material tragen würden. Dabei stellten sie fest, dass an einigen Schulen mehr als 50 Prozent der Kinder Sicherheitskleidung getragen hatten. Vier Wochen später wurde an den Schulen erneut gezählt. Das Ergebnis war nicht mehr so erfreulich. „Da waren auch die Schulen, die vorher so gut abgeschnitten hatten, deutlich abgesackt“, so Barek.

98 Verkehrsunfälle mit Kinder im Jahr 2012

Alle Gelsenkirchener Grundschüler sind inzwischen mit Warnwesten bzw. -überwürfen ausgestattet. ADAC und Verkehrswacht verteilte sie in diesem Jahr an alle Schulanfänger. Das gilt auch für die Kinder in den Tagesstätten. „Es wird aber zu selten geprüft, ob die Schutzkleidung auch getragen wird“, bemängelt Helmut Barek. „Wir wünschen uns, dass Eltern und auch Lehrer mehr Einfluss darauf nehmen.“

Die Zahlen der Verkehrssicherheitspolizei spielen dieser Forderung in die Hände. 2012 belief sich die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern in Gelsenkirchen auf 98. Im Jahr zuvor waren es 106. 2012 verunglückten 41 Kinder, die im Stadtgebiet zu Fuß unterwegs waren, 2011 waren es 49.