Ein 35-Jähriger in Untersuchungshaft, zwei Prostituierte mit leichten Verletzungen und einige Ungereimtheiten bei den Tatmotiven: „Die Sachlage ist etwas kompliziert“, räumte Polizeisprecher Johannes Schäfers ein.

Die Fakten: Donnerstag gegen 15 Uhr führte eine handfeste Keilerei zwischen vier bulgarischen Prostituierten am Parkplatz Münsterstraße zu einem Polizeieinsatz. Die 21 bis 30 Jahre alten Frauen hatten sich gegenseitig mit Zaunlatten und Pfefferspray attackiert. Der Streit hat eine Vorgeschichte. Auf dem das „Loch“ genannten Parkplatz soll ein 35-Jahre alter Bulgare aus Duisburg Dienstag erstmals von zwei Prostituierten Bargeld gefordert haben. Als diese sich geweigert hätten, seien sie von dem 35-Jährigen geschlagen und getreten worden. Eingeschüchtert hätten die beiden (21 und 23) dem Mann Geld ausgehändigt. Die Polizei verständigten sie nicht. Mittwoch versuchte der 35-Jährige erneut, die Prostituierten zu erpressen. Als er merkte, dass die Frauen kein Geld hatten, ließ er von ihnen ab. Diesmal verständigten die Opfer die Polizei, die den verdächtigen in Tatortnähe traf.

Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass gegen ihn ein Haftbefehl wegen einer ausstehenden Geldstrafe über 400 € vorlag. Er kam ins Polizeigewahrsam und später in Untersuchungshaft. In Streit gerieten die Frauen wohl, „weil zwei weitere Damen mit dem Verhalten der beiden Prostituierten nicht einverstanden waren“. Schäfers: „Die haben das wohl als Affront gewertet.“