Gelsenkirchen.. Nicht nur Betroffene gingen am Sonntag beim 6. Brustkrebslauf in Gelsenkirchen an den Start,um den Kampf gegen die Krebserkrankung zu unterstützen. Insgesamt waren es 500 Walker, Nordic Walker und Läufer, die die fünf bzw. zehn Kilometer rund um den Berger See unter die Schuhe nahmen

„Frauen sind schön, Krebs ist es nicht – deshalb laufen wir gemeinsam gegen die Krankheit“, erklärte Barbara Kols-Teichmann. Sie ist Vorsitzende des Fördervereins „Die Revierinitiative“ , welcher am Sonntag den 6. Brustkrebslauf an der Gesamtschule Berger Feld veranstaltete.

„Wir wollen zeigen: Geht achtsamer mit eurem Körper um“, ermutigte Kols-Teichmann. Sie selbst hat den Brustkrebs überwunden und will auf die Wirkung von Bewegung auf die Erkrankung hinweisen.

Ungemein positiver Effekt

Studien beweisen, dass Sport während, aber auch in der Nachbereitung der Krankheit einen ungemein positiven Effekt habe – das weiß auch Dr. Abdallah Abdallah, Leiter des Brustzentrums Ruhrgebiet in den Ev. Kliniken: „Fünf Stunden Sport pro Woche können das Rückfallrisiko auf 30% senken“. Sowohl physisch als auch psychisch täte Bewegung einfach gut, ermögliche es „zurück ins Leben zu kommen und den eigenen Körper wieder richtig zu spüren“.

Dr. Abdallah ging selbst an den Start, um die Runde um den Berger See zu bewältigen, Barbara Kols-Teichmann gab das Startsignal auf der Trommel. Kurz vor dem Lauf feuerten die Cheerleader „Gold Flames“ zum gemeinsamen Aufwärmen an, dann ging es los. Über 500 Walker, Nordic Walker und Läufer aus ganz NRW bewältigten die fünf oder zehn Kilometer um den Berger See.

Enkelinnen laufen für die Oma

Mit einem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry bedankte sich Kols-Teichmann bei allen Läufern und Sponsoren: „Man soll nie zuschauen, man soll Zeuge sein, mittun und Verantwortung tragen“. Der Erfolg des Laufs beruhe auf der Unterstützung jedes Einzelnen. Der Erlös aus Spenden und Startgebühren kommt dem Förderverein zugute: er hilft nicht nur Betroffenen, sondern auch Angehörigen, begleitet und unterstützt über die Erkrankung hinaus. „Viele sind heute hier“, erzählt Kols-Teichmann, „Töchter laufen für ihre Mütter, Ehemänner für ihre Frauen oder Freunde für ihre Arbeitskollegin“. Die Zwillinge Johanna und Franziska (13) etwa – die Eltern helfen ehrenamtlich – laufen „für unsere betroffene Oma, sie ist heute auch hier“.

Mit der Lucia-Aktion endete der Tag: im Brustkrebsmonat Oktober werden bundesweit 50 Kerzen angezündet – „in Deutschland sterben jeden Tag an die 50 Frauen an Brustkrebs“, erinnerte Kols-Teichmann, „deshalb: Seien sie dankbar für die Vergangenheit und hoffnungsvoll für die Zukunft“.