Vielleicht sollte sich das Orchester des Bergwerks Consolidation mal mit dem Gedanken anfreunden, dem Klangkörper einen anderen, neuen Namen zu geben. Denn was die rührigen Musiker am Sonntag beim Festakt im Consol Theater zum 150-jährigen Jubiläum der ehemaligen Zeche ihren Instrumenten entlockten, war ebenso bezaubernd wie überraschend.

Wäre nicht die Industriekulisse gewesen, der ein oder andere Zuschauer hätte sich an den Strand von Ipanema gewähnt. OB Frank Baranowski, als erster Festredner am Pult, reagierte prompt und fragte lächelnd in die Runde: „Wie wäre es mit Big Band Consol? Ein treffender Vorschlag, denn das Consol-Orchester hatte neben „Besame mucho“ noch allerlei Südamerikanisches mitgebracht, hübsch arrangiert dazu noch – Chapeau!

Baranowski wie auch Festredner Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der Ruhrkohle AG, und der frühere leitende Ingenieur Günter Hinz würdigten in ihren Beiträgen die Rolle von Consol u.a als Ort der Innovationen, der technischen Fortschritt aufgrund der steilen Lagerung hervorbrachte – und auch als Ursprung der Grubenwehr. Oder als funktionierendes Beispiel für Strukturwandel und Denkmalpflege. Tönjes: „Man muss das Gestern kennen, um ein gutes Morgen schaffen zu können.“

Und damit die Erinnerung an „Kathedrale der Arbeit“ (Baranowski) nicht verblasst gibt es jetzt auch eine neue Chronik mit dem Titel: „Zeche Consolidation (1848 – 1998) – Die Chronik des Steigers Helmut Striecker.“ Der frühere Fahrsteiger hat einen sehr detailreichen Abriss aus dem Leben eines Bergmannes zu Papier gebracht, nach seinem Tod wurde das Manuskript von dem Journalisten Holger Krüssmann aufbereitet. Strieckers Ehefrau nahm das erste Exemplar bewegt entgegen: „Mein Mann war der Beweis dafür, dass er den Bergbau nicht nur gelebt, sonder auch geliebt hat.“