Gelsenkirchen.
Einblick in die Arbeit der Polizei Gelsenkirchen erhielten Führungskräfte der Policia Local des spanischen Küstenortes Jávea (25.000 Einwohner, 87 Polizeibeamte).
Der Austausch wurde aufgrund persönlicher Kontakte geknüpft. Im Januar hatte die Policia Local von Jávea zu einem Wochenseminar „Polizei und Bürger“ Polizeivertreter aus europäischen Nachbarländern eingeladen. Olaf Geldermann, Leiter der Hundertschaftschaft, war einer der Gastreferenten und informierte sowohl über den Aufbau und die Struktur der Polizei in Deutschland als auch der Polizei in Gelsenkirchen.
Selbstständige spanische Schulkinder
Das Polizeisystem Spaniens ist ausgesprochen komplex: Es umfasst sechs Arten von Polizeikörpern. Die Policia Local ist die kommunale Polizeibehörde, die sich intensiv um Angelegenheiten wie sichere Wege für Kinder kümmert. „In Spanien werden Eltern und Kinder durch entsprechendes Training angehalten, dass der Nachwuchs zu Fuß in den Kindergarten bzw. die Schule geht, so Geldermann. Ein Tatbestand, den sich die Polizei auch hier wünschen würde. Der morgendliche Dauerstau vor den Grundschulen ist eher die Regel, weil Kinder mit Ranzen bepackt aus dem Auto von Mama oder Papa klettern.
Aber auch die spanischen Gäste nahmen Anregungen und Ratschläge für die polizeiliche Arbeit in Jávea mit. So betreibt die Polizei Gelsenkirchen ein Kinderunfallprojekt, indem sie gezielt auf junge Verkehrsteilnehmer zugeht, sowie Präventivprojekte, um an gefährdeten Orten Gewalt vorzubeugen. Auch die Verständigung der Policia Local mit Vertretern von Feuerwehr und Stadt soll in Jávea Schule machen.
Für den Besuch aus Spanien demonstrierten Polizeikräfte der Hundertschaft in der Turnhalle des Polizeipräsidiums in Gelsenkirchen-Buer, wie sie in bestimmten Situationen wie die Festnahme einer Person aus einer Personengruppe vorgehen.