Gelsenkirchen..
Jürgen Heinrich Stutzinger, 54, bildender Künstler aus Gelsenkirchen, ist auf der Berliner Ausstellung „Arte Postale“ vertreten. Die Ausstellung widmet sich dem Kunstwerk Postkarte. Einige Karten stammen aus der Sammlung des Verlegers Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste – auch Stutzingers Karten.
Karten-Aktion seit 2009
Zu sehen sind Postkarten berühmter Künstler wie Josef Beuys, Christoph Schlingensief, Lyonel Feininger und Max Pechstein. Mehr als 320 Künstlerinnen und Künstler oder einfach Kunstinteressierte aus 38 Ländern haben sich daran beteiligt. Die Ausstellung zeigt auch, wie die Postkarte um 1968 herum für bildende Künstler eine besondere Funktion erhielt – einerseits für künstlerische Kommunikation, andererseits als ein Medium für das breite Publikum.
„Heimatgrüße“ betitelt Stutzinger seine 2009 begonnene Karten-Aktion. Vier Kunstkarten sind jetzt in der Akademie der Künste zu sehen. Sie sind Anspielungen auf Josef Ackermann, Ex-Chef der Deutschen Bank, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gunther von Hagens, Plastinator und Initiator der „Körperwelten“, und Jonathan Meese.
Berliner Ausstellungskuratorin verwechselte Stutzinger
Sehr zum Ärger Stutzingers verwechselte die Berliner Ausstellungskuratorin den Gelsenkirchener Künstler mit Meese, der jüngst wegen des verbotenen Hitlergrußes vor Gericht stand. Stutzinger war dieser Fehler selbst aufgefallen, als er einen Bericht über die Ausstellung im Spiegel-Magazin las.
Die Verwechslung passierte vermutlich, weil die Karte eine Anspieluung auf Meeses Mutterkomplex ist und ihn in einer Seitenansicht zeigt. Die Folgen: Nicht nur, dass Spiegel Online seine Fotostrecke (Foto 13 zeigt die Stutzinger-Karte) mit einem Korrekturhinweis versehen musste, auch der Katalog zur Ausstellung „könnte den Fehler übernommen haben“, so der Gelsenkirchener Künstler.
Ausstellung: Akademie der Künste, Berlin, 30. August bis 8. Dezember.